Die irische Datenschutzbehörde (DPC) hat am Montag verkündet, dass sie gegen das soziale Netzwerk Instagram eine Strafe in Höhe von 405 Millionen Euro verhängt hat.
Begründet wurde die Entscheidung damit, dass zeitweise auf der sozialen Plattform Telefonnummern und E-Mail-Adressen von Jugendlichen im Alter von 13 bis 17 Jahren veröffentlicht wurden. Ermöglicht wurde dieser Umstand dadurch, dass sich die Teenager „Business-Accounts“ anlegen konnten.
Zudem hatte die irische Aufsichtsbehörde im Rahmen der Ermittlungen, welche bereits im Jahr 2020 begonnen hatten, festgestellt, dass teilweise Instagram-Accounts von Kindern standardmäßig auf „öffentlich“ und nicht auf „privat“ gesetzt wurden, was allen Nutzern Einsicht in deren Social-Media-Inhalte ermöglichte. Beide Verstöße veranlassten die DPC zu dem bis jetzt höchsten ausgesprochenen Bußgeld in ihrer Behörde.
Bereits im Jahr 2021 hatte die DPC gegen eine andere Meta-Tochter – WhatsApp – ein Bußgeld in Höhe von 225 Millionen Euro verhängt (wir berichteten). Die aktuelle Entscheidung der DPC wurde noch nicht offiziell veröffentlicht, jedoch kündigte der Meta Konzern bereits an, die Höhe des Bußgelds nicht zu akzeptieren und gegen die Entscheidung vorzugehen.
Christoph Schmees PC-Fluesterer.info
8. September 2022 @ 12:38
Wer war das? Wer hat die DPC aufgeweckt? Bisher ist sie doch eher als Bremser denn als Vorreiter des Privatsphären-Schutzes aufgefallen. Was ist da los? Weht wirklich ein neuer Wind, oder ist das ein Ablenkungsmanöver? Bin gespannt auf die weitere Entwicklung.