Nicht erst seit den Neuerungen durch das TTDSG (für den Automobil-affinen Teil der geschätzten Leserschaft: Nein, es handelt sich hierbei nicht um die verkürzt dargestellte Modellbezeichnung für das automatisierte Schaltgetriebe eines Sportcoupés bajuwarischer, genauer gesagt Ingolstädter Bauart) ranken sich um den Betrieb von Websites zahlreiche Mythen und Fragen, wie etwa: „Brauche ich auch für rein funktionale Cookies (ohne Tracking-Funktion) ein Cookie-Banner?“

Dabei ist es bisweilen erstaunlich zu sehen, dass auch und gerade dort, wo die Risiken im Datenschutz am größten sind bzw. am offensichtlichsten zutage treten, sich am ehesten Fehler einzuschleichen vermögen. Zu jener Erkenntnis ist der Autor dieser Zeilen im Rahmen einer in hohem Maße wenig repräsentativen Erhebung infolge eigener Anschauung gelangt. Da der Begriff „Anschauung“ in diesem Fall wörtlich zu nehmen ist, wollen wir dazu passend auch eher Bilder als viele Worte sprechen lassen.

So erscheint auf dem ersten Screenshot der sich unten anschließenden dreiteiligen Bilderstrecke noch alles in bester Ordnung: Schön aufgeräumt, gut lesbar und verständlich formuliert präsentiert sich da ein (in diesem Fall modern gestaltetes) Banner, das der eigentlichen Website vorgeschaltet ist und auf dem die Websitebesucher Einstellungen vornehmen können, welche Dienste der Website erlaubt werden sollen und welche nicht. Dies ist das sog. „Cookie-Banner“ oder besser: Tracking-Banner.

Möchte man sich aber nun als interessierter, weil mündiger und aufgeklärter Nutzer auf die Suche nach weiteren Einzelheiten der sich als recht umfangreich darstellenden Datenverarbeitung begeben, so wird bereits der Aufruf der Datenschutzerklärung zum Ärgernis:

Von der eben noch so modern gestylten Transparenz keine Spur: Der Text ist nicht lesbar.

Dies gilt zumindest solange, bis man sich – mehr oder weniger genervt – zu einem bestätigenden, das Hinweis-Banner eliminierenden Klick („Na gut, dann halt in Gottes Namen …“) entscheidet. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Die vorläufige Krönung findet das Vorhaben nun in der Darstellung der in tabellarischer Form kategorisierten Cookies. Bin ich also kein Freund ausschweifender Gesetzes- und Marketing-Prosa, sondern möchte einzig knackig-harte Fakten (welche Cookies, zu welchem Zweck) wissen und rufe die gleichsam übersichtlich angepriesene Tabelle auf, ereilt mich sogleich der nächste Huftritt:

Auch hier herrscht völlige Hilflosigkeit – im wahrsten Sinne des Wortes, denn es hilft einem ja keiner. Sämtliche Infos zu den eingesetzten Cookies werden gekonnt von dem prominent gesetzten Banner überblendet – Information zwecklos.

Die hier gezeigte Bilderstrecke mag als anschauliches Beispiel dafür dienen, dass eine Website heutzutage weit mehr ist als nur ein paar Zeilen zusammengeschusterten HTML-Codes. Und auch die Benutzung von spezialisierten Tools zum Einbinden verschiedenster Marketing-Instrumente (wie hier z. B. für das Auswerten des Nutzerverhaltens) entbindet nicht von der Pflicht, diese auch so (korrekt) einzurichten, dass alle rechtlichen Auflagen erfüllt werden können.

Hier bleibt die Empfehlung an die mit dem Datenschutz beauftragten Personen dieser Website, einmal selbst auf verschiedenen Endgeräten die Userfreundlichkeit des Banners durchzuprobieren, um einen solchen „Cookie Fail“ zu vermeiden oder, falls es Absicht war, das eigene Verhalten mal aus der Sicht einer Aufsichtsbehörde zu bewerten!