WhatsApp gehört zur Facebook Inc. Das dürfte mittlerweile jedem bekannt sein. Ebenso, dass geplant ist, die WhatsApp-Nutzerdaten an Facebook zu übertragen.

Gegen diesen Datentransfer bestehen erhebliche Bedenken und es bildet sich zunehmend Widerstand. Nachdem der Bundesverband der Verbraucherzentralen und Verbraucherverbände WhatsApp wegen der geplanten Weitergabe der Telefonnummern der Nutzer sowie der Informationen, wann diese aktiv gewesen waren, an Facebook, abgemahnt hatte, ist heute der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit aktiv geworden.

Dieser hat „eine Verwaltungsanordnung erlassen, die es Facebook ab sofort untersagt, Daten von deutschen WhatsApp-Nutzern zu erheben und zu speichern. Facebook wird ferner aufgegeben, bereits durch WhatsApp an das Unternehmen übermittelte Daten zu löschen.“

In den geplanten (oder bereits durchgeführten Datenweitergaben) sieht der Datenschutzbeauftragte

  • eine Irreführung der Nutzer und der Öffentlichkeit, da Facebook zum Zeitpunkt des Erwerbs von WhatsApp zusicherte, dass es keinen Datenaustauch geben werde.
  • einen Verstoß gegen internationales Datenschutzrecht, da es an der hierfür erforderlichen Rechtsgrundlage fehle und seitens WhatsApp keine Einwilligung von den Nutzern eingeholt wurde.

Prof. Dr. Caspar begründet den Erlass der Anordnung:

„Die Anordnung schützt die Daten der ca. 35 Millionen WhatsApp-Nutzer in Deutschland. Es muss ihre jeweilige Entscheidung sein, ob sie eine Verbindung ihres Kontos mit Facebook wünschen. Dazu muss Facebook sie vorab um Erlaubnis fragen. Dies ist nicht geschehen.
Dazu kommen noch viele Millionen Personen, deren Kontaktdaten aus den Adressbüchern der Nutzer zu WhatsApp hochgeladen wurden, ohne dass diese etwas mit Facebook oder WhatsApp zu tun haben müssen. Diese gigantische Menge von Daten hat Facebook zwar nach eigenem Bekunden noch nicht erhoben. Die Antwort von Facebook, dass dies lediglich zur Zeit noch nicht erfolgt sei, gibt jedoch Anlass zur Sorge, dass das Ausmaß des Datenverstoßes noch massivere Auswirkungen nach sich ziehen wird.“