Zumindest für Apple CEO Tim Cook scheint der Datenschutz eines der wichtigsten Themen zu sein. Bei seinen Besuchen in Berlin und Brüssel Ende Oktober sprach er sein Lob für den Datenschutz in der EU aus. Die DSGVO hätte allen gezeigt, dass gute Grundsätze und politischer Wille zusammenkommen können, um die Rechte aller zu schützen. Cook wünsche sich ein derart ausgeprägtes Bewusstsein für den Datenschutz auch in den USA und anderen Ländern. Für ihn sei Datenschutz ein fundamentales Menschenrecht.

In Brüssel hielt der CEO auf der 40. „International Conference of Data Protection and Privacy Commissioners“ die Keynote mit dem Titel „Über Ethik: Würde und Respekt im datengetriebenen Leben“. In seiner Rede warnte der Apple-Chef vor den Gefahren durch Algorithmen. Unsere Likes, Dislikes, sozialen Kontakte, Präferenzen, Träume und Ängste seien zwar im Einzelnen harmlose Daten, würden aber von Unternehmen sorgfältig gesammelt, zusammengefasst, gehandelt und verkauft. Es handele sich dabei um Überwachung. Unsere eigenen Informationen würden mit militärischer Effizienz als Waffe missbraucht.

Die indirekten Seitenhiebe auf Facebook und Google sind in Cooks Aussagen nicht zu übersehen. Der Netzwerkbetreiber und der Suchmaschinenanbieter sind in Sachen Datenschutz in den letzten Monaten öfter negativ in die Schlagzeilen geraten – wir berichteten. Allerdings macht Apple den größten Umsatz nicht mit Dienstleistungen, sondern mit dem Verkauf von Hardware wie dem iPhone oder iPad. Im Gegensatz zu den beiden anderen „big playern“ ist Apple daher nicht so sehr auf die Analyse von personenbezogenen Daten angewiesen.

Datenschutz bei Apple

Der Schutz privater Daten wird bei Apple-Geräten u.a. durch das „On-Device-Processing“ erreicht. Hierbei finden Rechenprozesse wie z.B. die Fotosortierung nach bestimmten Kriterien auf den Geräten selbst und nicht auf externen Apple-Servern statt. Zur ständigen Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen werden regelmäßig Softwareupdates veröffentlicht, welche Hackerangriffe verhindern sollen, sofern man die Updates auch installiert.

Das Unternehmen stellte im Zuge der DSGVO im Mai 2018 einen Dienst bereit, mit dem Kunden aus der EU, Norwegen, Liechtenstein, Island und der Schweiz ihre mit der Apple-ID verknüpften Daten einsehen und herunterladen können. Seit dem 17. Oktober 2018 ist das „data and privacy“-Portal nun auch für Nutzer in den USA, Kanada, Australien und Neuseeland verfügbar.

Apple hat ganz offensichtlich den Datenschutz als Geschäftsmodell erkannt. Bei dem weltweit wachsenden Bewusstsein für den Schutz und die Sicherheit der personenbezogenen Informationen werden gewiss auch andere Unternehmen diese Werbemöglichkeit für sich entdecken.