Pokémon Go ist das Handyspiel der Stunde. Schon kurz nach der Veröffentlichung, hat das Augmented-Reality-Spiel um die japanischen Sammelmonster die Spitzenplätze der einschlägigen App-Store-Charts erobert.

Wie funktioniert Pokémon Go?

Das Spielprinzip ist gleichermaßen einfach wie genial: Sie laufen mit Ihrem iOS- oder Android-Endgerät durch die Straßen Ihrer Stadt und jagen Pokémon, die in Ihrer Umgebung auftauchen und auf dem Bildschirm Ihres Endgeräts sichtbar werden. In Kampfarenen, die quer über die Karte verstreut sind, können Sie Ihre Pokémon gegen die Zöglinge anderer Spieler antreten lassen. Sehenswürdigkeiten in Ihrer Umgebung sind als sog. „Pokéstops“ auf der Karte markiert und belohnen Sie für Ihren Besuch mit Items und Extras. Nützliche Items können Sie außerdem über sog. In-App-Käufe im integrierten Poké-Shop erwerben. Das hierfür benötigte virtuelle Geld erarbeiten Sie sich entweder selbst im Spiel oder Sie kaufen es sich mit echtem Geld im App-Store.

Welche Daten geben Sie über sich preis?

Dass Sie als Spieler von Pokémon Go viele Informationen über sich offenbaren, liegt auf der Hand. Mit Hilfe des GPS-Signals und der Schnittstelle von Google Maps erfasst das Spiel laufend Ihren Standort. Wenn Sie außerdem möchten, dass die App gefundene Pokémon als Teil Ihrer Umgebung anzeigt, benötigt sie Zugriff auf die integrierte Kamera. Schießen Sie aus dem Spiel heraus ein Foto (weil z.B. „Taubsi“ auf der Schulter Ihres Bürokollegen aufgetaucht ist), fordert die App darüber hinaus Zugriffsrechte für Ihre Fotogalerie an. Um Pokémon Go überhaupt nutzen zu können, müssen Sie sich zudem wahlweise mit Ihrem Google-Konto oder einem speziellen Pokémon-Account („Pokémon Trainer Club“) anmelden.

Sind Datenschutzsorgen berechtigt?

Bereits kurz nach der Veröffentlichung von Pokémon Go beschwerten sich erste Nutzer der iOS-Version darüber, dass sich das Spiel im Laufe der Registrierung vollen Zugriff auf den Google-Account verschafft. Dies ermöglicht es dem Entwickler Niantic theoretisch, auf die Kontakte, das E-Mail-Postfach oder Dokumente des Nutzers zuzugreifen. Für Datenschützer ist das eine Katastrophe!

Niantic hat inzwischen eingeräumt, dass es sich bei dem Vollzugriff um einen Fehler handelt. Erforderlich sei nur ein Zugriff auf die Stammdaten im Google-Profil, nicht jedoch auf weitere Kontoinformationen. Niantic versicherte, dass man den Fehler umgehend beheben werde. So lange das noch nicht geschehen ist, empfehlen wir, Pokémon Go auf iOS-Geräten nicht in Verbindung mit einem Google-Konto, sondern mit einem separaten Pokémon-Account zu nutzen. Wenn Sie bereits mit einem Google-Konto registriert sind, sollten Sie umgehend Ihre Google-Zugangsdaten ändern und im Spiel auf einen separaten Pokémon-Account wechseln. Durchsuchen Sie Ihren Google-Account außerdem nach Anzeichen für einen unbefugten Zugriff: Stammen alle E-Mails im Postausgang von Ihnen? Wurden Dokumente in Google-Docs unbefugt eingesehen oder geändert?