Heute gibt es für alle Lebenslagen und ihre (vermeintlichen) Probleme eine App. Das fängt bereits im Babyalter an, wenn das Handy als Babyphone genutzt wird. Hier können die besorgten Helikoptereltern auf verschiedenste Apps mit und ohne Kamerafunktion zurückgreifen. Doch das elterliche „1984“ geht weiter. Immer mehr Eltern überprüfen den Aufenthaltsort ihrer Kinder per Ortungsfunktion und steuern sogar per Fernsteuerung was die lieben Kleinen (dabei sind diese manchmal schon im Teenageralter) mit ihrem Handy tun dürfen und was nicht.

Eine rechtliche Bewertung ist schwierig. Es gibt z.B. keine Altersgrenzen bis zu welchem Alter eine Überwachung gestattet ist. Allerdings gilt das Recht auf Privatsphäre auch für Kinder. Das ist sogar in der UNO-Kinderrechtskonvention festgehalten. Das Sicherheitsbedürfnis der Eltern reicht aus datenschutzrechtlicher Sicht nicht aus, um eine permanente Überwachung der Kinder zu rechtfertigen.

Psychologen und Medienexperten sind sich einig. Eine Überwachung ist in den wenigsten Fällen eine gute Idee und wenn, dann sollten die Kinder darüber informiert sein. Anders sieht es bei Jugendschutz-Apps aus, die einen deutlich positiveren Stand unter den Experten haben. Mit Hilfe dieser Apps lassen sich z.B. einzelne Internetseiten sperren, In-App-Käufe bei Onlinespielen unterbinden etc.