Das stetig wachsende Soziale Netzwerk von Facebook ist bemüht, immer neue Zielgruppen zu erreichen. Vor kurzem hat Facebook eine spezielle Version seines Messenger-Dienstes für Kinder herausgebracht. Mit „Facebook Kids“ sollen Kinder vor allem mit Freunden und Familienangehörigen chatten können – natürlich alles unter Kontrolle der Eltern.

Das Unternehmen möchte damit die Kinder und Heranwachsenden an das Netzwerk heranführen, dabei jedoch ein großes Augenmerk auf das geltende Recht werfen. Insbesondere Kinder unter 16 Jahren genießen spätestens ab dem 25. Mai 2018 mit Wirksamwerden der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) einen höheren Schutz und können keine wirksame Einwilligung in die Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten abgeben, sondern nur deren Eltern (Art. 8 Abs. 1 S. 2 DSGVO). Gleiches gilt auch für die Anmeldung bei einem sozialen Netzwerk oder beim Webtracking.

Aus diesem Grund ist der Messenger „Kids“ nicht an einen eigenen Facebook-Account des Kindes geknüpft, sondern lässt sich nur über ein Benutzerkonto der Eltern starten und verwaltet. Demnach sollen die Eltern auch die Einstellungsmöglichkeiten geboten bekommen, welche Freunde bzw. Mitglieder für den Dienst freigeschaltet werden.

Schutz des Kindes und der Daten?

Mag man dem Gedanken, dass die 10-jährige Tochter via Smartphone mit der Oma per Videochat kommuniziert, noch so kritisch sehen: Die kindgerechte Version öffnet den Kleinen die neue Technik unter Wahrung der Privatsphäre. Und der jeweilige Elternteil kann jederzeit auf das Konto zugreifen und Fremde aussperren.

Auch soll in diesem Fall keine Nutzeranalyse stattfinden. Denn Facebook selber gab bekannt, die Informationen des Benutzers nicht für Werbezwecke zu verwenden.

Wann soll der Dienst starten? Nach Medienberichten besteht zurzeit nur die iOS Testversion in den USA, eine Android App soll in Kürze folgen. Zu einem etwaigen Start des Dienstes in Deutschland ist noch nichts bekannt.