Städte und Kommunen sollen anonymisierte Daten gewinnbringend verkaufen. Das fordert der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds (DStuGB), Gerd Landsberg, gegenüber der Rheinischen Post. Die Kommunen sollten die anonymisierten Datensätze zum Vorteil ihrer Bürger nutzen und sie an Unternehmen im Rahmen eines Konzessionsmodells verkaufen.

An dieser Stelle drängen sich Fragen auf: Wer stellt sicher, dass die Daten auch wirklich anonymisiert werden? Ab wann sind Daten eigentlich anonym? Je kleiner die Einheit, auf die sich die Daten beziehen, desto leichter lässt sich doch etwas über den einzelnen Bürger aus den Daten herauslesen. Hat der Staat nicht auch eine Vorbildfunktion? Aber sollte er nicht auch alles zum Wohlergehen seiner Bürger tun?

Die Kommunen sind gut beraten, vor dem Abschluss solcher Geschäfte mit ihren Bürgern den Dialog zu suchen. Gegebenenfalls sollte auch über ein Widerspruchsrecht der Bürger nachgedacht werden.