Die Electronic Frontier Foundation (EFF) – ein Zusammenschluss amerikanischer Datenschutz-Aktivisten – hat in ihrem aktuellen Datenschutzreport die Transparenz beim Umgang mit Datenschutz-Themen von großen US-Firmen bewertet. Unter den „Prüflingen“ befanden sich viele auch hier zu Lande bekannte Namen, wie etwa Amazon, Facebook, Google oder auch WhatsApp. Der Schwerpunkt der Untersuchung lag zum einen auf dem technischen Standard und Verfahren zum Schutz der Nutzerdaten und zum anderen auf dem Thema Transparenz der Anbieter.

Das wurde unter die Lupe genommen:

Dabei orientierte sich die Studie an fünf Kriterien: Wird den Nutzern mitgeteilt, wenn die US-Regierung Daten anfordert? Werden die Nutzer darüber informiert, wie häufig Regierungen das Löschen von Inhalten anfragen und wie oft diesem Begehren stattgegeben wird? Auch wie lange Nutzerdaten gespeichert werden und ob sich Unternehmen öffentlich dagegen aussprechen, den staatlichen Behörden Hintertürchen in ihre Software Dienste einzubauen, war ebenso von Bedeutung wie die Frage nach der Erfüllung der anerkannten Standards in der jeweiligen Branche.

Der Verlierer: WhatsApp

Für jedes dieser Kriterien vergaben die Aktivisten einen Stern. 8 der 24 Unternehmen haben in diesem jährlichen Report alle Anforderungen erfüllen können, darunter Apple, Dropbox, Adobe und Yahoo. Twitter verpasste mit 4 von 5 Sternen nur knapp die Bestnote, weil die Anwendung seine Benutzer nicht über Datenanfragen seitens staatlicher Stellen informiert. Auch Google und Amazon landeten nur im Mittelfeld. Hier bemängelte die EFF fehlende Informationen für Nutzer über Datenanfragen der Behörden sowie über die Datenspeicherung. Am schlechtesten wurde aber WhatsApp bewertet. Der Kurzmitteilungsdienst bekam lediglich einen Stern, obwohl er durch die Übernahme von Facebook mit besseren Arbeitsmitteln im Bereich Datenschutz ausgestattet wurde. Würde der Mutterkonzern Facebook nicht die Hintertüren in ihrer Software öffentlich verweigern, so wäre die Beurteilung wohl noch katastrophaler ausgefallen.

Apple macht seine Hausaufgaben

Die EFF ist eine unabhängige Organisation, die in den vereinigten Staaten für die Einhaltung von IT-Grundrechten eintritt. Seit dem Jahr 2011 prüft sie in regelmäßigen Abständen, wie gut die namhaften Internet-Dienste die ihnen anvertrauten Daten vor staatlichen Zugriff schützen. Das Beispiel Apple macht den Sinn hinter diesen Untersuchungen deutlich. In dem Report aus dem Jahr 2013 erhielt der Technologie-Konzern gerade mal einen Stern, dieses Mal nun aber gab es ein großes Lob. Die EFF betont, dass Apple seitdem alle Empfehlungen umgesetzt habe und konsequent für die Privatsphäre, Transparenz und Rechte seiner Nutzer einstehe. Dies Beispiel macht deutlich, dass derartige Untersuchungen durchaus geeignet sein können, dem Datenschutz bei den großen Dienste-Anbietern eine gewichtigere Bedeutung zu geben.