In der „Kosten-Nutzen-Analyse für einen flächendeckenden Einsatz intelligenter Zähler“ (KNA), die das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im Juli 2013 veröffentlicht hat, werden verschiedene Facetten zur Einführung sogenannter Smart Meter Systeme beleuchtet. In unserer 6-teiligen Serie greifen wir einige Aspekte zu den politischen Zielen, den Smart Meter Gateways (SMGW), Messstellenbetreibern und SMGW-Admins, prognostizierten Stückzahlen, den voraussichtlichen Kosten sowie dem Ergebnis der KNA heraus und stellen die wichtigsten Erkenntnisse kompakt dar. Im sechsten und letzten Teil unserer Serie wollen wir uns mit dem Ergebnis der Kosten-Nutzen-Analyse (KNA) und der Frage beschäftigen, ob der flächendeckende Einsatz von intelligenten Zählern für Deutschland sinnvoll ist.

Die „Kosten-Nutzen-Analyse für einen flächendeckenden Einsatz intelligenter Zähler“ (KNA) geht sehr strukturiert und gründlich vor, um die verschiedenen relevanten Faktoren zu erfassen und monetär auszudrücken. Das europäische Ausland nimmt sie dabei ebenfalls in den Blick. So z. B. auch Großbritannien, wo der flächendeckende Rollout im Gesamtergebnis positiv bewertet wird. EU-weit wird allerdings ein uneinheitliches Bild gezeichnet.

Und wie fällt die abschließende Bewertung für Deutschland aus? Die von der EU angestrebte Rolloutquote von 80% bis 2022 ist laut KNA für die Bundesrepublik nicht sinnvoll. Um einen gesamtwirtschaftlichen Vorteil zu gewährleisten, müsse der Rollout mit Änderungen an der Gesetzeslage erfolgen.

Favorisiert wird das Rolloutszenario Plus

Unter Berücksichtigung des von der KNA favorisierten Rolloutszenario Plus werden verschiedene Finanzierungsvarianten untersucht. Im Ergebnis empfiehlt die KNA „die Finanzierungsvariante 6, in der eine Mischfinanzierung von den Nutzern eines intelligenten Zählers bzw. Messsystems und allen Endverbrauchern erfolgt“. Dabei wird bis 2022 „mit 32,6 Mio. intelligenten Zählern und Messsystemen“ gerechnet. Auf die Endkunden intelligenter Messsysteme würden dann Kosten in Höhe von max. 75 Euro pro Jahr zukommen. Endkunden von intelligenten Zählern würden mit 42 Euro belastet, sonstige Endkunden mit 8 Euro Systemkostenbeitrag. Gesamt- und einzelwirtschaftlich wird das Rolloutszenario Plus als vorteilhaft bewertet, u. a. weil der Rollout der intelligenten Zähler durch die Erhöhung der Energieeffizienz einen wirtschaftlichen Beitrag leiste.

Die Durchführung des empfohlenen Szenarios würde Deutschland in Bezug auf die Anzahl intelligenter Zähler und Messsysteme im europäischen Vergleich den Spitzenplatz sichern. In Tabelle 79 erfolgt eine Schätzung der Anzahl intelligenter Zähler und Messsysteme der einzelnen europäischen Länder. Bis 2029 werden für Deutschland Stückzahlen von ca. 50 Mio. für Strom und ca. 14 Mio. für Gas angenommen.

Hohes Datenschutz- und IT-Sicherheitsniveau

Hervorgehoben wird in der KNA auch, dass das hohe Datenschutz- und IT-Sicherheitsniveau beim Rollout in Deutschland zur Akzeptanz bei der Bevölkerung beitragen werde – insb. unter Berücksichtigung der Erfahrungen des europäischen Auslands.

Damit wollen wir unsere kleine Serie zur „Kosten-Nutzen-Analyse für einen flächendeckenden Einsatz intelligenter Zähler“ beenden.