Lehnen Sie sich einmal 10 Sekunden zurück und überlegen Sie, wo Sie überall ein Passwort verwenden.

Es fängt bei der guten alten PIN für den EC-Automaten an, geht weiter über diverse E-Mail-Accounts, Zugänge zu sozialen Netzwerken, Online-Shops und sonstigen Onlineportalen. Hinzu kommen noch die Passwörter für den Computer im Büro, für verschiedene Programme, für die SIM-Karte im Handy und, und, und.

Sie ahnen sicher schon die nächste Frage. Benutzen Sie häufig dasselbe Passwort und wann haben Sie Ihre Passwörter das letzte Mal geändert?

Ertappt? Sie sind damit allerdings nicht allein. Eine aktuelle Studie der BITKOM belegt, dass nur jeder Sechste seine Passwörter einmal im Quartal ändert. Jeder Vierte ändert sie dagegen niemals aus eigenem Antrieb. Dabei öffnet unsere Bequemlichkeit Kriminellen Tür und Tor. Diese versuchen verstärkt, digitale Identitäten anzugreifen. Hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt: Konten bei Online-Shops werden geknackt und es wird auf die Rechnung des Opfers eingekauft, E-Mail-Konten werden gehackt und eine Flut von Spam-Mails wird in Ihrem Namen versendet, Steckbriefe bei sozialen Netzwerken werden verändert und vieles mehr.

Dabei ist es eigentlich gar nicht so schwer sich zu schützen. Im Folgenden ein paar Tipps, deren Beherzigung vor dem bösen Erwachen schützen kann.

Unterschiedliche Passwörter für verschiedene Dienste!

Klingt banal, ist aber mit der häufigste Grund, warum es im Fall der Fälle zu besonders gravierenden Schäden für den Betroffenen kommen kann. Lesen Sie weiter unten, wie Sie sich verschiedene Passwörter einfach merken können.

Passwörter ändern – regelmäßig!

Von IT-Experten wird empfohlen die Passwörter alle drei Monate zu wechseln.

Gutes Passwort versus schlechtes Passwort!

Grundsätzlich gilt, je länger ein Passwort ist, desto schwieriger ist es zu knacken. Je komplexer, je besser: Das Passwort sollte, aus Groß- und Kleinbuchstaben, Ziffern und Sonderzeichen bestehen. Namen von Ehegatten, Haustieren, Kindern etc. eignen sich gar nicht. Ein sicheres Passwort kann sich gut mit einer Eselsbrücke gemerkt werden. Bilden Sie einen komplexen Satz und nehmen Sie die Anfangsbuchstaben als die Zeichen für Ihr Passwort.

Bei der WM 2014 in Brasilien wurde Deutschland Weltmeister! Dieser Satz ergibt das Passwort: BdWM2014iBwDW!, ohne die Eselsbrücke kaum zu merken. Alternativ können sogenannte Passwortkarten verwendet werden.

Soll Ihr Passwort gespeichert werden? NEIN!

In den meisten Internet-Browsern besteht die Möglichkeit, Passwörter für bestimmte Webseiten speichern zu lassen. Diese Passwörter werden jedoch im Regelfall unverschlüsselt im Computer gespeichert.

Hilfsmittel machen das Leben leichter!

Ab einer gewissen Passwortanzahl lassen sich die obigen Hinweise für die sichere Passwort-Generierung und -Verwaltung kaum noch umsetzen. Doch so genannte „Passwortsafes“ können Sie unterstützen. In diesen Programmen, wie z.B. KeePass, können Sie alle Passwörter verschlüsselt abspeichern. Auf Wunsch generiert das Programm auch besonders sichere Passwörter. Somit müssen Sie sich lediglich ein Masterpasswort merken. Dieses erstellen Sie am besten mit den Tipps aus Punkt 3 und wählen dabei ein besonders langes und komplexes Passwort. Denn das Masterpasswort schützt all Ihre anderen Passwörter. Auf diese Weise ist ein sicherer Umgang mit Passwörtern möglich.

Vorsicht walten lassen – trotz Hilfsmittel!

Haben Sie sich dafür entschieden, einen sicheren Passwortsafe zu nutzen achten Sie darauf, dass Sie das Programm nach dem Öffnen und nach der Entnahme des Passwortes auch unverzüglich wieder schließen. Denn andernfalls steht der Safe offen! Achten Sie zudem besonders darauf, aktuelle Virenscanner einzusetzen. Denn ein Trojaner wäre ansonsten möglicherweise in der Lage, Ihr Masterpasswort während der Eingabe mitzuschneiden und alle gespeicherten Passwörter auf einmal auszulesen.