Passwörter, wir alle benutzen sie tagtäglich für die verschiedensten Dinge. Passwörter für das E-Mail-Postfach, für den Onlineversandhändler, fürs Banking etc. Die etwas Vorsichtigeren unter uns ändern ihre Passwörter von Zeit zu Zeit und verwalten sie z.B. mit KeePass oder ähnlichen Tools. Andere benutzen, mal mit mehr, mal mit weniger schlechtem Gewissen, die gleichen Passwörter für verschiedenste Anwendungen. Häufig sind diese Passwörter dann auch noch recht einfach, selbst Kinder erraten diese leicht: „Wann habt ihr nochmal geheiratet?“
Doch mit dieser Flut an Passwörtern könnte es nun bald vorbei sein. Vor kurzem berichteten wir über einen Trend in Schweden, für den sich Arbeitnehmer ein reiskorngroßes Chip-Implantat unter die Haut zwischen Daumen und Zeigefinger einsetzen lassen, um damit die Tür zum Büro zu öffnen oder den Drucker zu bedienen. Auch über den „kardiologischen Fingerabdruck“ haben wir berichtet. Die britische Bank Halifax möchte zukünftig ihren Kunden Zugang zu Ihrem Onlinekonto nach Autorisierung durch den Herzschlag ermöglichen.
Neuer Player in diesem Bereich der biometrischen Authentisierung ist Paypal, die Ebay-Tochter. Paypal-Manager Jonathan Leblanc hat mit seiner Präsentation „Kill all Passwords“, die er mehrfach in den USA und Europa vorgetragen hat, auf Paypals Zukunftsvisionen aufmerksam gemacht. Neben den schon bekannten Authentisierungsverfahren, wie Herzschlag und Handvenenmuster, macht sich Leblanc auch für Implantate und verschluckbare Module stark. Solche Module könnten z.B. durch Magensäure angetrieben werden und etwa Daten wie den Glukosespiegel zur Identifikation bereitstellen. Diese Daten würden dann verschlüsselt nach außen gefunkt (vgl. hier). Bisher setze Paypal allerdings auf Versuche mit Handvenenerkennung und Herzfrequenzmessung, forsche aber auch an Dingen, die in den Körper eingeführt werden.
Auf die datenschutzrechtlichen Bedenken haben wir an anderer Stelle bereits hingewiesen. Aber was technisch möglich ist, wird in vielen Fällen irgendwann auch umgesetzt. Bleibt die Frage, ob man kalten Kaffee mag, oder abscheulich findet, oder ob man das eine oder das andere nur deswegen favorisiert, weil es zurzeit Trend ist. In Zeiten, in denen weiße Perücken und blass gepuderte Gesichter modern waren, galt kalter Kaffee als gesund und gut für die Schönheit. Denn der Dampf von heißem Kaffee hätte das Puder verlaufen lassen und darin wäre die Schönheit zerlaufen.