Die DSGVO musste bislang für so manches zwielichtiges Geschäftsmodell herhalten. Jetzt kommt auch der Missbrauch zu Phishing-Zwecken hinzu. Derzeit kursieren E-Mails, die dem ersten Anschein nach von Amazon stammen. Diese verweisen auf die neuen „EU-Richtlinie zum Datenschutz“ (Anmerkung: die DSGVO ist keine Richtlinie, sondern eine Verordnung) und fordern aus Gründen der Datensicherheit zu einem Datenabgleich auf. Über diesen werden die relevantesten Kontodaten abgegriffen und anschließend zu Lasten des Kontoinhabers genutzt.

Wie kann ich mich vor Phishing schützen?

Auf den ersten Blick erscheinen viele Phishing-Mails vertrauenswürdig. Daher sollte auf Indizien geachtet werden:

  1. Anrede
    Werden Sie geschlechtsneutral oder ohne Namensnennung angesprochen, sollten Sie stutzig werden. Der Plattformbetreiber kennt Sie und spricht Sie auch grundsätzlich persönlich an.
  1. Absender
    Schauen Sie sich den Absender an. Die Mail-Adresse kann so verschleiert werden, dass an deren Stelle z.B. der Name des Plattformbetreibers angezeigt wird. Erst durch Anklicken des Namens (alternativ durch Beantwortung der Mail) wird die tatsächliche E-Mail angezeigt. Im vorliegenden Fall war hinter dem Schriftzug „Amazon.de“ die E-Mail-Adresse info@neff-tec.de versteckt.
  1. Abweichende E-Mail-Adressen
    Auch ist Skepsis angebracht, wenn die in der Mail angegebene E-Mail-Adresse nicht mit der übereinstimmt, an die die E-Mail versandt wurde.
  1. Verlinkung
    In der Regel wird über die Phishing-Mail auf eine Seite weitergeleitet, auf der Sie Ihre Daten eingeben sollen. Wenn Sie mit der Maus auf die Schaltfläche gehen, wird die URL der Zielseite angezeigt. Handelt es sich hierbei um eine verkürzte URL oder passt die URL wiederum nicht zur Plattform, ist wiederum Vorsicht geboten

Weitere aktuelle Phishing Versuche

Neben den vermeintlichen Amazon-Mails sind auch gerade E-Mails im Umlauf, die zu einer Reverifizierung von Internetseiten bei der DENIC aufrufen. Auch hierbei handelt es sich um Phishing-Mails.