Wo liegt eigentlich Tadschikistan? Wie kommen wir vom Eiffelturm zum Louvre? Wie lange dauert der Weg zum Arzt? Gibt es in der Gegend ein gutes Lokal zum Abendessen mit Freunden? „Google Maps“ oder ähnliche digitale Kartendienste sind für uns im Alltag und auf Reisen selbstverständlich geworden. Die analoge Karte des Reiseführers wird nur noch im Flugzeug hervorgeholt, wenn man vergessen hat, die Offline-Karten herunterzuladen. Die datenschutzrechtlichen Bedenken dieser Dienste sind jedoch groß. Das Zusammenwirken von Standortdaten, Analysen und Auswertung des Nutzerverhaltens sowie entsprechender Platzierung von Werbung ist für Nutzer oft erschreckend. (Wir berichteten.)

Die europäische Suchmaschine „Qwant“ veröffentlichte kürzlich die Beta-Version des Kartendienstes „Quant Maps“. Dieser macht den Datenschutz zur Priorität. Mit der Open-Source-Anwendung „Qwant Maps“ können Nutzer wie gewohnt auf dem Computer oder Smartphone Städte, Straßen, Bushaltestellen, Restaurants, Hotels und zahlreiche andere Lokalitäten suchen. Man kann Routen starten und diesen folgen, ohne dabei selbst verfolgt zu werden. Die „Qwant“-Dienste unterbinden das Tracking zu Werbezwecken. Es werden keine Cookies im Browser gesetzt und keine Suchanfragenhistorien erstellt. Nutzer, welche ihre Lieblingsorte speichern möchten, können auf den Dienst „Masq“ von „Qwant“ zurückgreifen. Die personenbezogenen Daten werden bei „Masq“ verschlüsselt auf dem jeweiligen Endgerät gespeichert.

Derzeit fehlt es den Straßen der Beta-Version von „Qwant Maps“ noch an Hausnummern, was eine Routenplanung über den Dienst für viele unattraktiv macht. Perspektivisch sollten sich Nutzer jedoch überlegen, zu datenschutzfreundlicheren Alternativen wie „Qwant“ zu wechseln.