Die russische Regierung will per Gesetz Hersteller von in Russland angebotenen Smartphones, Computern und Smart TVs dazu verpflichten, Software russischer Hersteller auf den Geräten vorzuinstallieren. Als Grund wird hier eine Hilfestellung gegen dominante internationale Hersteller angeführt. Höchst ehrenwert ist ein weiterer Grund, der für die Installation von verschiedenen App´s steht: Es soll unversierten Anwendern (hier werden russische Senioren angeführt) eine einfachere Bedienung ermöglicht werden. Ab dem 1. Juni 2020 wird dies lt. Nachrichtenagentur Reuters geschehen. Über welche Software hier gesprochen wird, ist jedoch noch nicht klar. Wahrscheinlich ist, dass Browser, Suchmaschinen, Antivirus-Software und Textverarbeitungstools zur Pflichtinstallation gehören sollen.
Ein Schelm wer Böses dabei denkt
Warum die bestehenden Möglichkeiten, sich russische Apps aus dem Playstore oder dem Appstore zu installieren hier nicht ausreichen sollen, bleibt nebulös. Kritiker vermuten Spionageabsichten hinter der Aktion, mit der die russische Regierung versucht, mit angeblich notwendigen Feature-Sammlungen durchs Hintertürchen Einfluss auf die Geräte zu nehmen. Gerade Apple vergleicht das Vorhaben mit einem Jailbreak, der ihre abgesicherte Welt bedroht. Dieses Sicherheitsrisiko kann lt. Unternehmen nicht hingenommen werden und es werde sich dagegen zur Wehr setzen.
Was werden die Folgen sein?
Die Gesetzesvorlage ist weder mit Wirtschaftsvertretern noch mit Experten erörtert worden. Sollte es zur Umsetzung des Gesetzes kommen, kann man fast davon ausgehen, dass Hersteller von IOS Geräten oder anderen geschlossenen Betriebssystemen den russischen Markt verlassen werden. Sie werden ihre Unternehmenspolitik wegen eines überschaubaren Absatzmarktes nicht ändern. Die Folge wird sein, dass die angesprochenen Geräte über undurchsichtige Wege weiterhin ins Land gelangen werden, zum Nachteil der Nutzer.