Am 19. Januar 2016 hat der Sachverständigenrat für Verbraucherfragen im Rahmen der Veranstaltung „Verbraucher in der digitalen Welt“ seine Veröffentlichungen zum Fokusthema „Digitale Welt“ vorgestellt und hierbei auch verbraucherpolitische Empfehlungen für den personalisierten Online-Handel abgegeben.

Der Sachverständigenrat stützte sich hierbei auf unterschiedliche Studien, die die aktuelle Situation im Online-Handel untersucht haben. Darunter befindet sich auch eine von uns für den Sachverständigenrat erstellte Studie zum Thema „Umgang mit Verbraucherdaten durch Online-Shops“, die Sie auf der Website des Sachverständigenrates im Volltext herunterladen können.

Im Ergebnis sieht der Sachverständigenrat für den Bereich Online-Handel folgende sechs Diskussionsschwerpunkte für eine verbraucherbezogene Netzpolitik:

  1. Starker regulativer Rahmen – keine Individualisierung der Verantwortung:

Anpassung der verbraucherpolitischen Instrumente an die digitale Welt; Verantwortung von Verbraucherinnen und Verbrauchern nur dort einfordern, wo dies zumutbar ist; klare Rahmenbedingungen und Regulierung, wo individuelle Kompetenz nicht ausreicht.

  1. Einfachheit und Entlastung der Verbraucher – nicht Entmündigung:

Online-Handel transparent und attraktiv gestalten; verbraucherfreundliche Technikgestaltung mit Sicherheitsdefaults und Datenvermeidung wo möglich; Unterstützung der Zustimmungs- bzw. Widerspruchsmöglichkeit durch datenschutzfreundliche Voreinstellungen.

  1. Kompetenz schaffen und Verbraucher stärken – aber nicht überfordern:

Teilhabe aller Verbraucher- und Altersgruppen; digitale Medienkompetenz als Aufgabe der Verbraucherbildung; alternative Lernformen wie Bürgerwerkstätten.

  1. Transparenz erhöhen – nicht mehr, aber qualitativ bessere Information:

Zugang zu Informationen über das eigene Profil; Sicherstellen unabhängiger, valider Bewertungs- und Vergleichsportale; Datenspuren müssen sichtbar sein.

  1. Gesicherter Zugang für alle – mehr Wettbewerb im Netz:

Kartellbehörden müssen vielfältigen Wettbewerb im Netz fördern.

  1. Gemeinsame Verantwortung – auch die Gesellschaft ist gefordert:

Freiwillige Standards und Branchenlösungen dort, wo sie eine sinnvolle Ergänzung zu staatlichen Mindestanforderungen darstellen; staatliche Regulierung der Anforderungen an die Standardsetzung und -durchsetzung; aktive Partizipation der digitalen Zivilgesellschaft und Verbraucherorganisationen bei Standardsetzung und Monitoring.

Weitere Studien auf die sich der Sachverständigenrat stützte, finden Sie unter folgenden Links: