Es waren einmal eine Kreidetafel und ein Lehrer der an der selbigen stand und den Kindern etwas erklärte. So sah Unterricht vor einigen Jahren tatsächlich noch aus. Heute jedoch haben längst digitale Lernmethoden Einzug in die Schulen gehalten und mit Ihnen auch die Risiken der Technik.

Es dürfte wohl kaum eine Schule mehr ohne Computer und Internetanschluss geben. Aus datenschutzrechtlicher Sicht wäre es wünschenswert, wenn sich dieses schnelle Wachstum im technischen Bereich auch in dem Wissen aller Beteiligten über einen verantwortungsvollen  Umgang mit digitalen Medien und der erhöhten Gefahr von Datenmissbrauch widerspiegeln würde.

E-Learning hat ein riesiges Potential, birgt aber wie fast alles im Leben auch Risiken. Es gibt immer zwei Seiten der gleichen Medaille. Beim E-Learning fallen massenhaft elektronische Daten an. Hier ist ein verantwortungsvoller Umgang mit diesen Daten wichtig. An erster Stelle sind sicherlich die Lehrer und Schüler aufgefordert sensibel zu sein und soweit wie möglich keine personalisierten Daten zu generieren. Warum wird an einem Beispiel deutlich. Bei E-Learnprogrammen kann man auswerten, „wie Menschen lernen, in welcher Folge sie die Lerninhalte anfassen, wie lange sie sich mit den einzelnen Lerninhalten befassen und ob sie nach einer Weile wieder zu einem Lerninhalt zurückkommen“ (vgl. hier). Solche Informationen können helfen die Lernprogramme besser zu machen oder sogar individuelle Lernfahrpläne zu erstellen. Sind dann die Datensätze nicht pseudonymisiert, könnte es beispielsweise passieren, dass zukünftige Arbeitgeber Informationen über das Lernverhalten, die Konzentrationsfähigkeit sowie die Leistungsfähigkeit einzelner Personen erhalten.

Diese Gefahr wurde in Amerika bereits erkannt. Am Montag stellte Präsident Obama eine firmenübergreifende Selbstverpflichtung vor, in der sich Anbieter von E-Learnprogrammen verpflichten können, keine Daten an Dritte zu verkaufen oder für individualisierte Werbung auszuwerten. Bislang haben über 70 Anbieter die Selbstverpflichtung unterzeichnet. Unter ihnen namenhafte IT-Konzerne wie Apple und Microsoft. Amazon und Google haben allerdings nicht unterzeichnet.

Und damit sind wir auf der anderen Seite angelangt – den Herstellern. Nur wenn sowohl die Hersteller als auch die Schüler und Lehrer verantwortungsvoll mit den Daten umgehen, wird E-Learning alle Potentiale ausnutzen können.