Sind Sie auch mit der Einführung der Datenschutzgrundverordnung beschäftigt? Dann ärgern Sie sich vielleicht über die viele Arbeit, die dadurch entsteht oder schütteln den Kopf über manche Regelung und hätten vielleicht an der einen oder anderen Stelle gerne mehr Klarheit, was genau denn nun zu tun ist. Mit geht es jedenfalls häufig so. Doch wenn ich, wie am Wochenende, einen Bericht über die Überwachung der Gehirnaktivität chinesischer Arbeiter und Soldaten lese, bin ich einfach dankbar, in Europa bzw. Deutschland zu leben, zu arbeiten und mich mit der Datenschutzgrundverordnung befassen zu dürfen.

Schon mehrfach haben wir über den hohen Überwachungsdruck und die aus westlicher Sicht unfassbare Einführung eines Sozialkreditsystems in China berichtet. Nach Berichten der South China Morning Post setzen chinesische Firmen bereits seit einiger Zeit Technologien zur Überwachung der Gehirnaktivität der Mitarbeiter ein. Auch das Militär soll die Technik bereits bei Soldaten eingesetzt haben. In Helmen, Uniformmützen etc. werden demnach Sensoren eingebaut, die Emotionen und geistige Aktivitäten messen können. Eine künstliche Intelligenz wertet die erhobenen Daten dann aus. Erklärtes Ziel der ganzen Sache ist eine Produktivitätssteigerung sowie eine Unfallverhütung. Die Algorithmen sollen erkennen, wann ein Arbeiter eine Pause braucht, wann er depressiv, wütend oder ängstlich ist. Ein überlasteter Mitarbeiter könne schließlich zur Gefahr für viele werden. Lokführer die drohen einzuschlafen, werden beispielsweise durch einen lauten Ton geweckt, Arbeiter die emotional belastet erscheinen, werden gebeten, einen Tag Urlaub zu nehmen oder werden mit einer einfacheren Aufgabe betraut. Eine wirkliche Wahl haben die chinesischen Mitarbeiter nicht. Eine mit der Einführung in den von der Regierung unterstützten Projekten betraute Psychologin wird mit den Worten zitiert, dass viele Arbeiter zu Beginn Angst gehabt hätten, man könne ihre Gedanken lesen, aber inzwischen würden sie die Helme problemlos tragen.

Vor diesem Hintergrund stürze ich mich mit neuem Elan in die Arbeit mit der Datenschutzgrundverordnung – vielleicht schwappt auch etwas Elan zu Ihnen hinüber. In diesem Sinne, eine schöne Woche!