Nach Recherchen der Süddeutschen Zeitung will der Bundesnachrichtendienst (BND) in Zukunft technisch stark aufrüsten. Informationen der Süddeutschen Zeitung, NDR und WDR zur Folge beantragte der BND kürzlich knapp 30 Millionen Euro im Vertrauensgremium des Deutschen Bundestags. Das Geld soll für die „Strategische Initiative Technik“ (SIT) eingesetzt werden. Damit will der BND unter anderem SSL/TLS und dabei speziell HTTPS-geschützte Verbindungen im Internet sowie soziale Netzwerke im Ausland überwachen und ein Frühwarnsystem für Cyberangriffe einrichten. Angeblich sollen bis zum Jahr 2020 300 Millionen Euro für SIT beantragt und bewilligt werden. Erklärtes Ziel des BND sei es, mit ausländischen Geheimdiensten „auf Augenhöhe“ zu kooperieren. Zum einen will der BND personell aufrüsten und mehr IT-Fachleute beschäftigen, zum anderen sollen auch mehr externe Spezialisten beschäftigt werden und Softwareschwachstellen eingekauft sowie verdeckte Netzzugänge finanziert werden. Gerade diese Punkte rufen Kritiker hervor. Der „Einkaufsbummel“ des BND im zwielichtigen Markt könne auch dazu führen, dass Kriminelle in den Genuss von den Kenntnissen der Geheimdienste kommen. Frei nach dem Motto: „Was ich dem BND verkaufe, kann ich auch wem anders verkaufen“.