Der Staubsauger-Roboter ‚Roomba‘ ist eines der süßesten Haustiere; er geht ganz alleine Gassi, benötigt kein großes Körbchen und räumt sogar selbst nach sich auf. Laut Reuters verdient er dabei auch bald Milliarden.

Der Staubsauger zeichnet den Plan deines Hauses durch Sensoren, Infrarot und andere Technologien auf; merkt sich wo Möbel stehen, wann und wie oft bestimmte Bereiche schmutzig werden, wie häufig er eingesetzt wird etc. und speichert alle Daten zentral bei iRobot, dem Hersteller des Roboters. Der CEO von iRobot, Colin Angle, meint, diese Informationen seien zentral bei der Entwicklung der intelligenten Haustechnik.

Angle hat vor, die Daten mit anderen Unternehmen zu teilen – sofern die Nutzer das erlauben. Problematisch ist, dass die neueren Modelle des Roombas von Amazon Echo oder Google Assistant sprachgesteutert werden können und Roomba-Besitzer bei der Nutzung dieser neuen Steuerungfunktion automatisch der Datensammlung zustimmen. Die Daten werden dann an Amazon oder Google weitergeleitet.

Unternehmen wie Amazon haben naturgemäß ein großes Interesse an Informationen über die Wohnungsgröße und die Anzahl/Anordnung von Möbeln. Lässt sich doch mit diesen Informationen die individuelle Werbung noch besser steuern.

Aus Sicht des durchschnittlichen Nutzers, könnte die Werbung, die hierdurch generiert wird, ganz schnell sehr nervig werden. Dir fehlt ein Möbelstück? Du hast einen Hund zu Hause, oder ein Baby vielleicht? Aus Datenschutzsicht ist es problematisch, dass der Lebensstil durch diese Informationen sehr leicht zu erkennen ist. Das Ganze könnte einen ziemlich großen Eingriff in die Privatsphäre darstellen, vor allem, wenn die Daten mit anderen Quellen zusammengefügt werden.

Was passiert, wenn das Haus vermietet oder verkauft wird, und der Grundriss immer noch bei Amazon oder Google bekannt ist, obwohl der Roomba selber umgezogen ist? Dürfen die Daten von der Polizei verwendet werden? Können Nachbarn ähnliche Werbung gezielt bekommen, da der Grundriss des Hauses bekannt ist?

Eines ist klar: der kleine Staubsauger wirft Fragen auf über Datenschutz im Rahmen des Internet der Dinge, und was alles durch Big Data noch auf uns zukommt.