… a merry Christmas. Ob nun Kartoffelsalat mit Würstchen, Gänsebraten oder sonstige Leckereien, all das muss noch wenige Stunden warten. Auf unserem Blog pflegen wir seit vielen Jahren die Tradition am Heiligen Abend auf das zurückliegende Jahr zurückzuschauen und uns an die bekannteste Volkszählung der Geschichte zu erinnern:

„In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen. Dies geschah zum ersten Mal; damals war Quirinius Stadthalter von Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen. So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war. In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde.“ (Lukas-Evangelium Kapitel 2, Vers 1)

Diese Volkszählung hat die Menschheit weltweit über Jahrtausende beeinflusst – auch wenn sich damals noch niemand um den Schutz irgendwelcher persönlicher Daten geschert hat. Das war vielleicht auch gut so. Wer weiß, welche Konsequenzen eine Datenpanne (Verlust der Steuerlisten beim Transport) nach sich gezogen hätte.

Aus heutiger Sicht ist ein Leben ohne datenschutzrechtliche Regelungen unvorstellbar, vor allem wenn man sich an aktuelle Schlagzeilen der vergangenen Wochen, wie „Klingelgate“, „geschwärzte Jahrbücher“, Namensstreit beim Metzger“ „Weihnachtswunschaktion“ etc. erinnert. Man ist geneigt den Hype um die seit Mai dieses Jahres anzuwendende Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) als Panikmache und Überregulierung zu verurteilen. Doch ganz so einfach ist es dann nun doch nicht. Gerade wir als Datenschützer sehen einiges Gutes an der neuen Verordnung. Allerdings wird diese leider so manches Mal falsch ausgelegt und gerne als Sündenbock benutzt. Gerade in Deutschland hat sich eigentlich gar nicht so viel geändert, nur sind die meisten Menschen verunsichert, viele schlecht informiert und daraus folgt in Fällen wie z.B. bei den Namen auf den Klingelschildern oder den geschwärzten Gesichtern in Erinnerungsalben ein Ausruf wie: „Die spinnen doch in Brüssel!“.

Aus diesem Grund werden wir auch im kommenden Jahr versuchen, Sie datenschutzrechtlich auf dem Laufenden zu halten, wo es geht mit praktischen Tipps zu unterstützen und so manche Pressemitteilung ins rechte Licht rücken.

In den nächsten Tagen werden auch wir die Weihnachtszeit im Kreise unserer Familien genießen und versuchen der Schnelllebigkeit unserer Zeit für einen Augenblick die Stirn zu bieten.

Wir wünschen Ihnen Zeit zum Innehalten und alles Gute für das neue Jahr, in dem wir uns sehr auf Ihre Kommentare zu unseren Beiträgen freuen.

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