Die Frage verwundert Sie? Nun ja, der Einsatz von WhatsApp ist im Bereich der katholischen und auch der evangelischen Kirche seit über einem Jahr untersagt. Inwieweit die Verbote eingehalten werden ist indes eine andere Sache. Das Problem ist immer das Gleiche: Erreiche ich auf anderen Kanälen die Menschen genauso gut, wie über WhatsApp und welche anderen Messenger sind denn nun noch erlaubt?

Zumindest für den zweiten Teil der Frage gibt es nun eine Orientierungshilfe. Die Konferenz der Diözesandatenschutzbeauftragten der katholischen Kirche hat Kriterien zur Beurteilung von Messenger- und anderen Social Media-Diensten bekanntgegeben.

Kriterien für alternative Messenger

Die bei der Wahl eines alternativen Messengers zu beachtenden Kriterien sind der Serverstandort, der sichere Transportweg, die Datenminimierung und die Respektierung der Rechte Dritter. Darüber hinaus sollten auch die Kosten sowie die Bedingungen der Lizenzvergabe berücksichtigt werden.

Wie zu erwarten war, favorisiert die Datenschutzaufsicht Serverstandorte innerhalb der EU. Möglich wird die Nutzung aber auch, wenn es z.B. einen Angemessenheitsbeschluss der EU gibt und das Datenschutzniveau somit anerkannt ist oder wenn geeignete Garantien gem. § 40 KDG vorliegen.

Eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sollte der ausgewählte Messenger immer vorweisen. Auch sollte diese nicht nur optional wählbar, sondern immer gewährleistet sein. Fragen sollten Entscheider auch nach der Datenminimierung. Werden die Metadaten der Verbindung so bald wie möglich gelöscht? Hintergrund ist hier auch, dass der Provider auch nach gerichtlicher Aufforderung nicht in der Lage sein sollte, Daten herauszugeben.

Kritisch wird es nochmals bei der Respektierung der Rechte Dritter. Sobald das Telefonbuch an den Provider übermittelt wird, scheidet der Messenger aus. Wenn sich Entscheider für einen Messenger entschieden haben, sollten sie abschließend auch die Kosten und die Lizenzbedingungen im Auge haben. Manche Anbieter untersagen die nicht-private Nutzung, andere untersagen lediglich die kommerzielle Anwendung. Beim Einsatz im kirchlichen Alltag ist die Kommunikation regelmäßig nicht-privat.