Dass Facebook sehr viel Geld mit Werbung einnimmt, ist kein Geheimnis.

Dass die Werbepartner für zielgenaue Werbung mehr Geld zahlen, auch nicht.

Wir haben in einem früheren Beitrag bereits darüber berichtet, welche Daten Facebook u.a. für die Zielgruppendefinition verwendet. Die Washington Post berichtete, dass 98 Daten zur Kategorisierung genutzt werden. Bereits in unserem damaligen Bericht verwiesen wir auf die verschiedenen genutzten Datenquellen (vor allem Drittanbieter). Zu diesen Drittanbietern schreibt Facebook:

„Facebook has partnered with Acxiom, Epsilon, Experian Marketing Services, Oracle Data Cloud (formerly Datalogix), and Quantium to activate Partner Categories in specific markets. These third-party partners collect and model data from a variety of sources, like public records, loyalty card programs, surveys and independent data providers.“

Genau dieser Datenkauf von Drittanbietern ruft nun amerikanische Bürgerrechtler auf den Plan. Laut dem Center for Digital Democracy nutze Facebook Daten von 12 Datenbrokern, um die Werbung zielgenauer schalten zu können. Die Nutzer wüssten jedoch nicht, welche ihrer Daten genutzt würden und wo diese Daten erhoben worden seien. Die Bürgerrechtler haben deshalb eine Beschwerde bei der US-Handelsaufsicht eingereicht.

Die amerikanische Nachrichtenplattform ProPublica will nach eigenen Angaben eine Liste mit 29.000 Informationskategorien erhalten haben, die von Facebook verwendet würden. Ca. 600 davon stammten von Partnerauskunfteien (vgl. heise online).

Die Bürgerrechtler würden es gerne sehen, wenn jeder Nutzer bei den einzelnen Auskunfteien eine Löschung bzw. einen Stopp der Weitergabe an Facebook erwirken könnte.

Facebook indes lässt die Kritik an sich abprallen. Wer keine zielgerichtete Werbung sehen wolle, könne dies über die Voreinstellungen konfigurieren. Darüber hinaus könnten Nutzer bei jeder eingeblendeten Werbung einsehen, wieso gerade diese Werbung geschaltet werde.