In der „Kosten-Nutzen-Analyse für einen flächendeckenden Einsatz intelligenter Zähler“ (KNA), die das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im Juli 2013 veröffentlicht hat, werden verschiedene Facetten zur Einführung sogenannter Smart Meter Systeme beleuchtet. In unserer 6-teiligen Serie greifen wir einige Aspekte zu den politischen Zielen, den Smart Meter Gateways (SMGW), Messstellenbetreibern und SMGW-Admins, prognostizierten Stückzahlen, den voraussichtlichen Kosten sowie dem Ergebnis der KNA heraus und stellen die wichtigsten Erkenntnisse kompakt dar. Thema des dritten Teils unserer Serie sind der Messstellenbetreiber und der Smart Meter Gateway Admin.

Nachdem wir uns im letzten Teil unserer Serie mit dem Smart Meter Gateway beschäftigt haben, kommen wir nun zu der Frage, wer dieses Gateway administriert. Dazu eine Vorbemerkung: Im EnWG wird die neue Rolle des „Messstellenbetreibers“ definiert. Hintergrund ist der politische Wille, die Kosten für den Betrieb der Messstellen zu senken. Damit sind folgende Marktteilnehmer in den Prozess involviert: Messstellenbetreiber (MSB), Energielieferanten, Verteilnetzbetreiber (VNB), Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB), Erzeuger und der Energiehandel.

Zu diesen Marktrollen kommt nun noch eine weitere hinzu: Der Smart Meter Gateway Admin (SMGW-Admin oder GWA). Welche Funktion er hat, ist beschrieben in der BSI-TR 03109-1, Anlage V sowie in der KNA in Kapitel 3.2.3. Wer allerdings künftig diesen Admin wahrnimmt, ist noch nicht geklärt.

Wer schlüpft in die Rolle des SMGW-Admin?

Die KNA diskutiert umfangreich, wer der Beteiligten – Messstellenbetreiber, Verteilnetz- oder Übertragungsnetzbetreiber, Kommunikationsanbieter oder unabhängige Dritte – die geeignetsten Voraussetzungen und damit die besten Chancen hat. In einer Tabelle werden sämtliche Marktrollen über ein Punktesystem bewertet: Die großen Verteilnetzbetreiber (mit mehr als 100.000 Zählpunkten) und die Messstellenbetreiber liegen dabei knapp vorn. Würden die Messstellenbetreiber die Rolle des Admins übernehmen, ließen sich für diese laut KNA Skaleneffekte realisieren.

Als mögliche zentrale Kriterien für die Wahl des Admins formuliert die KNA unter anderem die Sicherstellung einer diskriminierungsfreien Datenbereitstellung oder auch Erfahrungen bei der Abwicklung abrechnungsrelevanter Geschäftsprozesse im Energiebereich. Wer auch immer die Rolle des SMGW-Admins übernehmen wird: In jedem Fall wird es eine Herausforderung sein, die benötigten Systeme beim Administrator – die KNA spricht von Meter Management Systemen (MMS) und Meta Data Management (MDM) – in die bestehenden Hintergrundsysteme zu integrieren und einzubeziehen.

Übrigens: Anders als in der KNA beschrieben, sind im BSI-Schutzprofil für das Smart Meter Gateway – mit Ausnahme der Annahmen an den sicheren Betrieb – keine Vorgaben für den SMGW-Admin enthalten.