„Big Mama“ Microsoft lässt das EU-Gremium „Artikel-29-Datenschutzgruppe“ – folgend Gruppe 29 – zappeln. Im Zuge des im April 2017 anstehenden Windows 10 Creators Updates nahm die Gruppe 29 die Datenschutzoptionen der neuen Windows 10 Erweiterung unter die Lupe. Das Fazit, als ob jemand etwas Anderes erwartet hätte, ist ernüchternd. Auch mit dem Update herrscht weiterhin Intransparenz über die genaue Verwendung der erhobenen Daten, so die Gruppe 29 im Bericht von zdnet[1].
Der Installationsbildschirm, in dem die Einstellungen beim Setup durchgeführt werden können, erhielt – wenn Sie mich fragen – schlussendlich nur eine kosmetische Anpassung. Also „alter Wein in neuen Schläuchen“. Ein offizielles Statement zu den Ergebnissen und Forderungen der Gruppe 29 seitens Microsoft blieb bisher aus.
Bereits seit dem Erscheinen von Windows 10 kritisieren Datenschützer regelmäßig die Philosophie von Microsoft im Umgang mit dem Thema Datenschutz, aber Microsoft verhält sich weiterhin intransparent hinsichtlich erhobener und verwendeter System- und personenbezogener Daten. Die Aufforderungen bzw. die Anforderungen der zuständigen Behörden an Microsoft erzielen scheinbar auch nicht die gewünschte Wirkung, wodurch keine Besserung in Sicht ist.
Auf Grund der aktuellen Lage und dem anstehenden Supportende von Windows 7 sind Unternehmen verunsichert hinsichtlich eines datenschutzkonformen Einsatzes von Windows 10. Wie bereits berichtet[2], überprüft das Bayrische Landesamt für den Datenschutz nach wie vor, ob Windows 10 überhaupt datenschutzkonform eingesetzt werden kann. Die Ergebnisse werden mit Spannung erwartet. Zwar existieren annähernd genaue Aussagen hinsichtlich des Datenschutzes von Microsoft[3], diese werden jedoch gekonnt verharmlost und weichgespült dargestellt.
Zurzeit sind für einen (möglicherweise) datenschutzkonformen Einsatz diverse Konfigurationsmöglichkeiten der Datenschutzoptionen erforderlich, die teilweise tiefgreifende, erweiterte Systemkenntnisse erfordern. Erschwerend kommt hinzu, dass Datenschutzeinstellungen versionsbedingt, z.B. Professional oder Enterprise, in unterschiedlicher Tiefe konfigurierbar sind.
[1] http://www.zdnet.de/88288278/windows-10-eu-verlangt-besseren-schutz-der-privatsphaere
[2] https://www.datenschutz-notizen.de/windows-10-im-unternehmen-werden-arbeitnehmerrechte-verletzt-1217239/
[3] https://privacy.microsoft.com/de-DE/windows10privacy
1. März 2017 @ 0:08
Schade, dass Microsoft immer dreister werden kann und dass dieses Unternehmen kaum Gegenwind bekommt.
Für mich stand seit Windows 8 die Entscheidung fest: Windows wird für mich kein OS mehr sein. Aktuell verwende ich Linux Mint 18 und es ist schon traurig, dass ich mich über Funktionen freue, die meiner Meinung nach selbstverständlich sein sollten. (Stichwörter: Systemupdates, Autostarteinträge, „Hidden-Tasks“, Ressourcenschonung, Datenschutz, Cloud, …)
Und mit jedem negativen Artikel fühle ich mich bestätigt, dass die Entscheidung richtig war. Gleichzeitig entsteht bei mir jedes Mal die Erleichterung, dass ich mich nicht mehr damit beschäftigen und ärgern muss.
Und wenn Bekannte mich fragen was ich von den neusten Plänen halte kann ich sagen: „Das interessiert mich nicht mehr. Ich benutze Linux. :)“.