Dass Autos gehackt werden, ist mittlerweile keine Sensation mehr. Zuletzt wurde über eine Schwachstelle im Jeep Cherokee und einen Angriff gegen das OnStar-Kommunikationssystem von General Motors berichtet. Doch nun werden Gewehre gehackt.
Die Firma Tracking Point bietet ein computergestütztes Zielsystem für Gewehre an. Dabei wird das gewünschte Ziel markiert und der angeschlossene Computer stellt sicher, dass bei einem Schuss auch tatsächlich das Ziel getroffen wird. Zu den weiteren Funktionen gehört auch die Möglichkeit, das Ziel über ein verbundenes Smartphone auszuwählen. Nach einer Ankündigung zur BlackHat-Konferenz 2015 ist es zwei Forschern gelungen, das Zielsystem über seine WLAN-Schnittstelle zu hacken und damit die Steuerung zu manipulieren. Dadurch konnten sie u. a. einen Schuss verhindern oder eben auch ein anderes als das ausgewählte Ziel treffen. Sollte sich ein Schütze in einem solchen Fall darauf verlassen, dass die Waffe für den Treffer sogt, und einen Schuss in die Nähe eines Menschen abfeuern, könnte der Angreifer einen Mord herbeiführen. Der eigentliche Schütze wäre sich zwar keiner Schuld bewusst, aber dennoch in Erklärungsnot.
Dieser Fall zeigt, vielleicht mehr noch als die verschiedenen Hacks gegen Autos, das bei der steigenden Computerisierung und Vernetzung des Alltags die Sicherheit stärker berücksichtigt werden muss.