Pünktlich zur Einführung der Datenschutzgrundverordnung im Frühjahr kommenden Jahres wird ein interessantes Projekt in die Beta-Phase übergehen, das bereits bei der diesjährigen Internationalen Funkausstellung in Berlin vorgestellt wurde. Unter dem Ziel eines „effektiveren Selbstdatenschutzes“ wird im Rahmen eines Forschungsprojekts eine automatisierte Hilfe für Nutzer von Smartphone-Apps entwickelt, um die Vertrauenswürdigkeit bereits installierter Apps zu bewerten. Als Tools werden eine DATENSCHUTZscanner-App und ein Webportal entwickelt, die vor Installation von Apps und bei bereits installierten Apps, Rechtstexte auslesen und anhand individueller Nutzerpräferenzen bewerten.

Projektziele

Nach eigenen Angaben sollen sowohl App als auch das Webportal, aktuellen Herausforderungen der „(Un-)Verständlichkeit“ komplexer Rechtstexte entgegenwirken und diese automatisiert auswerten. Neben der Textanalyse sollen die Datenströme analysiert werden, um -nach eigenen Angaben-die technologische Lücke beim Selbstdatenschutz schließen. Hierzu sollen die Datenströme der Apps nicht intern, sondern nach außen untersucht werden, z.B. hinsichtlich übertragenen Daten und die Notwendigkeit dieser für die spezifischen Funktionen der App.

Kritik und Ausblick

Ob der DATENSCHUTZscanner entweder als App oder Webportal wirklich eine verbraucherfreundliche Möglichkeit darstellt, wird sich zeigen. Es bleibt abzuwarten, ob die komplexen inhaltlichen Anforderungen hinsichtlich eines „Herunterbrechens“ komplexer juristischer Texte nach aktuellem Stand der Technik bereits möglich sein werden. Ob die App wirklich sämtliche Datenströme von Apps bestimmen kann und die Weiterleitung erhobener personenbezogener Daten seitens der App-Anbieter an Dritte ebenfalls Kriterien sein werden, ist ebenso ungewiss.

Vieles bleibt spannend und fraglich, sodass wir gespannt auf den ersten Relaunch der App im kommenden Frühjahr warten. Selbstverständlich werden wir Sie über das Projekt auf dem Laufenden halten.