Das Vodafone Institut für Gesellschaft und Kommunikation hat im August/September 2015 eine Big Data Studie in acht europäischen Ländern mit über 8000 Befragten durchgeführt.

Die Studie kommt zu sieben Kernergebnissen:

1. „Bürger stehen Big Data skeptisch gegenüber“

Big Data, eher ein persönlicher Vorteil, oder doch eher ein Nachteil? Positiv wird Big Data von weniger als einem Drittel der Befragten gesehen, mehr als 50% schätzen die persönlichen Nachteile größer ein. Deutsche sind sogar noch skeptischer. Für 62% der Befragten wiegen die Nachteile schwerer.

2. „Wenig Vertrauen der Nutzer im Hinblick auf die Verwendung persönlicher Daten durch Unternehmen und Staat“

Meinen Sie zu wissen, wer alles Ihre persönlichen Daten speichert? Dann gehören Sie zu dem kleinen Teil von 20% der diese Frage bejahte. Das Vertrauen in Unternehmen und öffentliche Einrichtungen ist eher gering, aber es sind deutliche Sektorunterschiede festzustellen. Gesundheitseinrichtungen, Banken und der eigene Arbeitgeber kommen am besten weg.

3. „AGB sind unbeliebte Informationsquellen im Hinblick auf die Verwendung der Nutzerdaten“

Lesen Sie die Nutzungsbedingungen, bevor Sie eine App installieren? Nein? Willkommen im Club. Nur 12% der Befragten informieren sich auf diesem Weg über den Umgang mit ihren Daten.

4. „Nutzer fordern klare und einfache Sprache bei AGB, sowie mehr Kontrolle und Transparenz“

Nutzer wollen keine ellenlangen Geschäftsbedingungen lesen. Gewünscht werden kurze, prägnante Formulierungen und die Möglichkeit, Privatsphäre Einstellungen individuell zu gestalten.

5. „Mehrheit der Befragten grundsätzlich bereit, persönliche Daten für Gesundheit, Verkehr und Umwelt zu teilen, wenn Mehrwert erkennbar“

Immerhin 65% der Befragten würden ihre Daten anonymisiert zur Verfügung stellen, um Verbesserungen bei der Entdeckung und Behandlung von Krankheiten zu erreichen.

Auch den in letzter Zeit viel diskutierten intelligenten Stromzählern stehen rund zwei Drittel positiv gegenüber.

6. „Big-Data-kritische Deutsche, Big-Data-freundliche Spanier: Unterschiedliche Einstellungen innerhalb von Europa“

Vergleicht man die Antworten länderspezifisch, lassen sich deutliche Unterschiede erkennen. Am kritischsten sind die Deutschen, am entspanntesten gehen die Südeuropäer mit dem Thema um. Am besten informiert fühlen sich die Niederländer.

7. „Geringes Vertrauen bei Älteren und Menschen mit niedrigem Bildungsabschluss“

Wenig überraschend fühlen sich die älteren Studienteilnehmer am wenigsten kompetent im Umgang mit der digitalen Welt. Auch Menschen mit einem niedrigeren Bildungsniveau haben das Gefühl nicht ausreichend über Sammlung und Auswertung ihrer Daten informiert zu sein.