Bereits im März dieses Jahres hatten wir über die neue „sprechende“ Barbie berichtet und auf die Probleme hinsichtlich des Persönlichkeitsrechts der Kinder aufmerksam gemacht. Zur Erinnerung: Die Puppe speichert nach ihrer Aktivierung alle Gespräche und Geräusche aus dem Kinderzimmer in einer Cloud. Hierzu ist sie mit einem Mikrophon, einem Lautsprecher und einer Wi-Fi-Schnittstelle ausgestattet. Ein Algorithmus entscheidet, was die Barbie antworten soll. Durch die Speicherung der Gespräche soll die Spracherkennung mit der Zeit immer ausgereifter werden. Die Hoheit über die Daten sollen wiederum die Eltern haben. Sie müssen einen passwortgeschützten Account anlegen und können die gespeicherten Informationen somit auch löschen.
Bereits damals bestand die Problematik
Damals wiesen wir bereits darauf hin, was passieren würde, wenn der Account der Puppe von Hackern geknackt werden würde oder wenn Mattel die gespeicherten Daten für Werbezwecke verwenden würde. Was wir damals jedoch noch als unwahrscheinlich angesehen haben, „…Problematisch wird es hier, wenn der Account von Hackern geknackt wird – zugegebener Maßen nicht das wahrscheinlichste Szenario –…“, scheint nun doch schneller Realität zu sein, als uns allen lieb ist. Medienangaben zu Folge will ein amerikanischer Sicherheitsexperte Zugang zu den internen Systemen und damit zu den Daten der Puppe erlangt haben, inklusive der Anmeldedaten für die Cloud, des Mikrophones sowie der Audiodateien. »Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir in der Lage sein werden, die Server durch unsere eigenen zu ersetzen«, sagte Matt Jakubowski. Dann könne man die Barbie dazu bringen, alles zu sagen, was man wolle. Die für die Sprachverarbeitung zuständige Firma ToyTalk, sieht indes keine Probleme. Ihr CEO, Oren Jack, wiegelt ab und spricht von keinem richtigen Hack – vielmehr seien die Daten sicher.
Folgen
Mal abgesehen davon, dass es keinen halben Hack gibt, zeigt das Ganze einmal mehr, dass es keine absolut sicheren Systeme gibt und es immer Versuche geben wird, an Daten zu gelangen. Sei es, um sich in unberechtigter Weise mit ihnen zu bereichern (Puppe aus dem Haus, Familie nicht zu Hause, Haus ist leer, wir können einbrechen) oder aber gar dass sich Dritte mit sonstigen strafbarer Absichten über die Barbie Zugang ins Kinderzimmer verschaffen könnten. Straftaten, egal welcher Natur sie sind, soll eine derartige Technologie ja aber doch gerade in keiner Weise begünstigen. Dass dürfte auch im Interesse der Firma ToyTalk sein.
Wochenspiegel für die 49. KW, das war die ARAG, beA, Ölspur, die sprechende Barbie und Glühwein – Burhoff online Blog
6. Dezember 2015 @ 10:55
[…] dann noch für alle Omas und Opas: Jetzt also doch – „Sprechende“ Barbie gehackt, also lieber […]
2. Dezember 2015 @ 13:11
Hallo,
sehr interessanter und erschreckender Artikel Ich gehe davon aus, dass sich im vorletzten Satz ein kleinder Schreiibfehler eingeschlichen hat: „…soll eine derartige Technologie ja aber doch gerade in kleinster Weise begünstigen“ ist dort zu lesen. Gemeint ist doch sicherlich:
„…soll eine derartige Technologie ja aber doch gerade in KEINSTER Weise begünstigen“.
Viele Grüße,
N. Koch
2. Dezember 2015 @ 14:12
Hallo,
vielen Dank für Ihren Hinweis. Sie haben recht. Den Fehler haben wir korrigiert.
Sebastian Ertel