Willkommen im Gruselkabinett der Zukunft – was bisher nur erfahrene Psychologen erstellen konnten, geht einer neuen Studie der Universitäten Cambridge und Stanford zu Folge ganz einfach mit Facebook.

Die Wissenschaftler haben in ihrer Studie mehr als 86.000 Facebook-Profile ausgewertet und mit der persönlichen Selbstbeschreibung der Nutzer verglichen.

Der Studie zu Folge reichen einem Computerprogramm bereits zehn Facebook-„Likes“ einer Person, um ihn besser einschätzen zu können als Arbeitskollegen es können, die immerhin 5 Tage pro Woche mit der Person zusammenarbeiten. Bei mindestens 70 „Likes“ ist der Computer besser als Freunde und ab 150 „Likes“ wird die Beschreibung der Persönlichkeit treffender als die von Familienangehörigen. Die höchste Hürde für die künstliche Intelligenz stellen Ehepartner dar. Um eine bessere Einschätzung der Persönlichkeit zu erreichen braucht der Computer mindestens 300 „Gefällt-mir“-Angaben. Schaut man sich einige Facebook-Profile an, ist die Zahl 300 allerdings keine Seltenheit. Viele Nutzer haben sogar weit mehr „Likes“. Laut den Forschern eröffnet sich die Möglichkeit, die menschliche Psyche allein anhand von Daten zu entdecken, ohne auf menschliche Interaktion angewiesen zu sein (vgl. hier).

Was Unternehmen mit diesen Ergebnissen alles in Erfahrung bringen können scheint unbegrenzt zu sein. Die Erkenntnisse „…werden zu Manipulation und Diskriminierung der betroffenen Nutzer führen“, sagt Thilo Weichert, Datenschutzbeauftragter von Schleswig-Holstein.