Der baden-württembergische Datenschutzbeauftragte, Stefan Brink, bezeichnet die Datenschutzaufsicht in Deutschland als „Scheinriesen“. So mächtig seien die Behörden derzeit nicht: „Wir Datenschutzbehörden sind mit 500 bis 700 Mitarbeitern Scheinriesen – je näher man kommt, desto zwergenhafter sind wir.“

Bei Unternehmen könne hinsichtlich der Vorbereitung auf die Datenschutzgrundverordnung von einer Dreiteilung ausgegangen werden. Ein Drittel sei sehr gut aufgestellt, ein Drittel hätte an den Brandpunkten gearbeitet und ein Drittel hätte quasi nichts gemacht.

Ähnlich sieht Stefan Brink auch die Fähigkeit der Aufsichtsbehörden eine effektive Kontrolle im öffentlichen oder privaten Bereich durchzuführen. Auch hier sei lediglich ein Drittel der Aufsichtsbehörden so aufgestellt, dass mit Inkrafttreten der DSGVO effektiv kontrolliert und auch sanktioniert werden könne.

Herr Brink erwartet einen Wettbewerb zwischen den europäischen Datenschutzaufsichtsbehörden um das höchste verhängte Bußgeld. Die Länder, in denen die Bußgelder direkt an die Aufsichtsbehörden fließen, würden tendenziell höhere Bußgelder verhängen als z.B. Deutschland. Allerdings geht der Landesdatenschutzbeauftragte davon aus, dass sich innerhalb von drei-vier Jahren auch die Höhe der Bußgelder europaweit angeglichen haben werden.