Seit Anfang Dezember ist für den Abschluss eines neuen Mobilfunkvertrags in China ein Gesichtsscan erforderlich. Die chinesischen Mobilfunkanbieter dürfen ohne einen solchen Scan keine neuen Verträge mehr anbieten. Was mit den bestehenden Mobilfunkverträgen passiert, ist nicht genau klar. Bisher schon waren ein aktueller Pass und ein aktuelles Foto für den Abschluss eines Mobilfunkvertrags in China erforderlich. Begründet wird dieser Schritt mit einer erhöhten Cybersicherheit und dem Schutz vor Betrug.
Was ist so schlimm daran?
Nun, in China müssen sich die Bürger für vieles im Netz mit einer Handynummer registrieren. Das gilt z. B. auch für soziale Plattformen. Durch die nun erzwungene Identifizierung kann der Staat ganz leicht die Onlineprofile einer bestimmten Person zuordnen und erkennen, wer sich wo, wie äußert. Auch wird ihn China fast alles per Handy bezahlt. Es ist nahezu kein Geschäft mehr anonym zu tätigen. Auch hier wird es dem Staat möglich, das Leben seiner Bürgerinnen und Bürger immer lückenloser zu überwachen.
Gesichtserkennung soweit das Auge reicht
In China kann bereits in Supermärkten, an Getränkeautomaten oder in der U-Bahn per Gesichtsscan bezahlt werden. Es gibt Hotels, die einen Vorab-Check-In per Gesichtsscan anbieten und auch Universitäten setzen auf Gesichtserkennung, um einerseits die Anwesenheitspflicht bei Veranstaltungen zu überprüfen als auch um Zutritt in Wohnheime zu erlangen (vgl. unseren Beitrag). Auch die Polizei setzt in China auf Smartglasses mit Gesichtserkennungstechnologie, um vor Ort Ausweiskontrollen durchführen zu können. Die Überwachung im Land wird immer lückenloser.
Der sich selber schützt
16. Dezember 2019 @ 17:41
Welcher Datenschutz in Deutschland??? Ich sehe hier niemand, der uns schützt. Die Bundesrepublik lässt uns komplett allein, da sie selber die wirtschaftlichen Interessen der „Anbieter / Firmen in den Vordergrund stellt, respektive keine Ahnung hat..
Hier werden alle Daten ungefiltert abgezockt, gerade was Apps auf Smartphones etc. bedeutet. 1984 ist längst Realität. Auch die Nutzung des Internet setzt tiefgreifende Kenntnis zum Selbstschutz voraus. In Deutschland ist das alles nur ein wenig subtiler. Mehr nicht.
Volker OS
12. Dezember 2019 @ 16:52
George Orwells lässt grüßen. Es ist erschreckend, was dort in China passiert. Deswegen müssen wir Datenschützer immer schön aufpassen, dass der Datenschutz hier in Deutschland immer hochgehalten wird. Wehret den Anfängen. China zeigt, dass die Kontrolle von Daten in der totalen Überwachung münden kann. Wir müssen nicht nur unsere Daten schützen, sondern auch unsere Demokratie.