„Schützen Sie Ihre eigenen Daten!“ Diese Aufforderung, so banal sie klingen mag, ist für die meisten von uns zu schwammig, um irgendetwas damit anfangen zu können. Eher werden Reaktionen ausgelöst wie: „Ich habe doch nichts zu verbergen“, „Was gibt es bei mir denn schon zu holen?“ oder „Ja, sollte ich, aber wie denn?“

An dieser Stelle möchten wir Ihnen für einige Bereiche ein paar Hilfsmittel an die Hand geben, mit denen Sie zumindest kleine Schritte in Richtung Datensicherheit machen werden. Auch wenn Sie nicht alles umsetzen können oder wollen, selbst eine geringe Verbesserung der Datensicherheit ist ein Schritt in die richtige Richtung. Wie auch sonst im Leben muss man nur losgehen, das bloße Reden darüber bringt niemanden weiter.

Die Internetsuche

Alternativen zu Google – es gibt sie, man muss sie nur nutzen. Auch wenn „googeln“ bereits im Duden steht und der Marktanteil von Google bei der Internetsuche in Deutschland bei über 90% liegt, geht es auch anders. Unter anderem bieten sich DuckDuckGo, hulbee (vormals Swisscows) und ixquick an, da hier keine Nutzerdaten gespeichert werden. Auch Cookies werden nicht gesetzt.

Surfen

Beim Surfen durch das Internet sammeln fast alle Webseitenbetreiber Informationen über die Besucher. Jedoch gibt es verschiedene Möglichkeiten die Sammelwut einzudämmen. Ein Klassiker unter den Browser-Plugins ist NoScript. Wer sehen möchte, wer welche Daten sammelt, kann dies mit Ghostery tun. Eine Übersicht über Plug-Ins gibt die Stiftung Datenschutz auf ihrer Internetseite.

Textnachrichten

Egal ob E-Mail oder SMS, alle Textnachrichten können verschlüsselt werden. Zugegeben, dieses ist nicht ohne die Umstellung alter Gewohnheiten möglich. Wer sich jedoch wirksam gegen unerwünschtes Mitlesen seiner Nachrichten schützen will, sollte diese Schutzmaßnahme in Erwägung ziehen. Hilfreich für das Verschlüsseln von E-Mails ist GPG4. Alle Verschlüsselungen erfolgen über eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.

Der Deutschen liebstes Kind ist und bleibt sicherlich das Auto, aber wenn man jüngere Menschen fragt, hat WhatsApp sicherlich das Potential dem Auto den Rang abzulaufen. Nicht erst seit Facebook WhatsApp übernommen hat, gibt es datenschutzrechtliche Einwände gegen WhatsApp. Auch hier gibt es Alternativen wie Threema, Telegram und TextSecure Privat Messenger. Threema wurde von der Stiftung Warenschutz zum Testsieger gekrönt. Bei den Alternativen gibt es keine Einschränkungen in der Handhabung, das Problem liegt nur darin, dass Gesprächspartner überzeugt werden müssen ebenfalls zu wechseln.

Passwörter

Eins vorweg, ohne einen Passwortsafe kommt niemand in unserer Redaktion aus. Passwortsafes wie KeePass erzeugen auf Wunsch Passwörter, speichern und verschlüsseln diese. Wendet man einen solchen Passwortsafe regelmäßig an (man kann ihn sich auch auf dem Smartphone installieren), können die folgenden Ratschläge viel leichter umgesetzt werden.

  • Verwenden Sie unterschiedliche Passwörter für unterschiedliche Dienste.
  • Ändern Sie Ihre Passwörter regelmäßig – empfohlen wird ein Wechsel nach drei Monaten.
  • Benutzen Sie komplexe Passwörter. Ein sicheres Passwort kann sich gut mit einer Eselsbrücke gemerkt werden. Bilden Sie einen komplexen Satz und nehmen Sie die Anfangsbuchstaben als die Zeichen für Ihr Passwort. Bei der WM 2014 in Brasilien wurde Deutschland Weltmeister! Dieser Satz ergibt das Passwort: BdWM2014iBwDW!, ohne die Eselsbrücke kaum zu merken. Alternativ können sogenannte Passwortkarten verwendet werden.

Facebook und Co.

Auch für den Bereich Soziale Medien gibt es Alternativen wie zum Beispiel Diaspora oder Friendica. Aber anders als bei den WhatsApp Alternativen gibt es hier ggf. auch Komforteinbußen. Wer nicht auf Facebook verzichten möchte, sollte sich sehr genau überlegen, was er postet und was lieber nicht. Es ist kein Geheimnis, dass einerseits Facebook Profile seiner Nutzer anlegt und andererseits auch Personalverantwortliche Facebook als „Bewerbungsmappe“ nutzen.