Datenpannen können überall da passieren, wo personenbezogene Daten verarbeitet werden. Auch in Kitas passieren immer wieder Datenpannen. Dabei kommt es häufig zu ähnlich gearteten Datenpannen. Zum Teil können diese durch einfache Maßnahmen verhindert oder deren Folgen abgeschwächt werden. Im Folgenden gehen wir auf  zwei Datenpannen-Klassiker aus Kindertageseinrichtungen ein und erläutern einfache Abhilfemaßnahmen.

Datenpannen-Klassiker Nr. 1: Verlorene Speicherkarte

Die Nutzung von Fotos gehört mittlerweile in vielen Kitas fest zum pädagogischen Konzept. Beim Spielen in der Gruppe oder bei Ausflügen werden Fotos von den Kindern angefertigt, die diese dann z. B. in ihr Portfolio einkleben. Dafür verfügt meist jede Gruppe über eine eigene Kamera. Die Fotos von der Kamera müssen zur weiteren Verwendung ausgedruckt werden. Dies erfolgt häufig über ein Fototerminal beim örtlichen Drogeriemarkt. Dafür wird also die Speicherkarte aus der Kamera entnommen und mitgenommen. Vielleicht erfolgt zuvor auch noch eine Auswahl der Fotos am Computer und zum Transport zum Fototerminal wird ein USB-Stick verwendet. Ob nun Speicherkarte oder USB-Stick – beide sind ziemlich klein und in der Regel unverschlüsselt. Was passiert also regelmäßig? Richtig! Speicherkarte oder USB-Stick verschwinden. Ob diese aktiv aus der Tasche geklaut oder im Fototerminal vergessen werden spielt erst einmal keine Rolle. Denn – oh weh! – da haben wir die Datenpanne und zwar gleich doppelt. Zunächst einmal sind die Fotos von der Speicherkarte unwiederbringlich verloren. Schlimmer ist jedoch die Tatsache, dass nun jede Person, die den Datenträger in die Hände bekommt, über die Fotos verfügen kann. Und was man mit Kinderfotos so alles Böses anstellen kann, darüber möchte lieber niemand von uns nachdenken.

Die Abhilfe:

Denkbar einfach: Bestellen Sie die Fotos einfach bei den einschlägigen Anbietern im Internet und lassen Sie die gedruckten Fotos direkt in die Kita liefern. Preislich gibt es hier meist keine erheblichen Unterschiede und das oben beschriebene Szenario kann gar nicht erst eintreten. Zusätzlich ist die Möglichkeit unterbunden, dass die Fotos in der Ausgabestelle im Drogeriemarkt von anderen Kunden eingesehen werden.

Datenpannen-Klassiker Nr. 2: Einbruch und Diebstahl

Ein weiteres immer wiederkehrendes Szenario ist ein Einbruch in der Kita und der Diebstahl von allem was als einigermaßen wertvoll erachtet wird – Laptop und Kamera sind ganz oben mit dabei. Neben den Unannehmlichkeiten, die durch einen Einbruch entstehen, haben wir – Sie ahnen es – die nächste Datenpanne. Wieder sind Fotos und mit dem Laptop auch noch weitere personenbezogene Daten verschwunden und in der Verfügungsgewalt der Einbrecher.

Die Abhilfe:

Neben den üblichen Maßnahmen zur Einbruchssicherung, gibt es relativ simple zusätzliche Maßnahmen zur Sicherung der Daten: Zunächst sollten Laptops und alle Geräte, bei denen dies möglich ist, eine Festplattenverschlüsselung erhalten. So kommt mit gewöhnlichen Mitteln niemand an die Daten heran. Gemeint ist hier nicht die gewöhnliche Passwortabfrage beim Anmelden am jeweiligen Geräte, sondern eine vollständige Verschlüsselung. Gängige Produkte für PCs sind hier z. B. BitLocker und VeraCrypt. Tablets und Smartphones enthalten häufig schon durch die normale Pin-Sperre eine vollständige Verschlüsselung. Kameras und Speicherkarten können hingegen nicht verschlüsselt werden. Deshalb ist es wichtig, dass die Fotos von der Kamera regelmäßig auf einen (verschlüsselten) Computer übertragen werden. Wenn der Computer dann noch über ein geeignetes Backup verfügt, ist im Falle des Diebstahls die Datenpanne nur halb so schlimm – denn weder kommen die Einbrecher an die Daten heran, noch sind die Daten vollständig verloren, da sie über das Backup wiederhergestellt werden können.

Fazit

Kitas erhalten häufig nur wenig Ressourcen für Datenschutz und Datensicherheit. Allerdings reichen häufig schon einfache Maßnahmen, um Datenpannen zu verhindern oder zumindest die Folgen abzumildern. Die Kita-Träger sollten sich bewusst machen, dass die Sicherheit der Daten unserer Kleinsten besonders wichtig ist und häufig schon mit kleinen Maßnahmen verbessert werden kann.