Datenweitergabe. Datenskandal. Apps. Facebook. Einzelne Wörter, die zu einer Aufzählung werden, die uns erschreckender Weise kaum noch aufzuregen vermag. Doch sortieren wir einmal:
Das amerikanische Wall Street Journal berichtete, dass verschiedene Apps gesammelte Informationen der App-Nutzer ohne deren Wissen an Facebook senden. Zum Teil handele es sich um Gesundheitsdaten wie die Herzfrequenz oder Menstruationsdaten. Aber auch Informationen über Preise angesehener Immobilien sind darunter. Wieder einmal macht es wohl keinen Unterschied, ob der App-Nutzer überhaupt ein Facebook-Konto besitzt, sich mit der App bei Facebook angemeldet hat oder nicht.
Für seinen Bericht hat das Wall Street Journal 70 Apps aus dem App-Store überprüfen lassen. Elf sollen Daten weitergegeben haben.
Facebook wäscht seine Hände in Unschuld
Dass die Daten bei Facebook landen, bestreitet niemand, allerdings betonte eine Facebook-Sprecherin gegenüber der Zeitung, dass die Übermittlung der Daten ohne die Einwilligung der Nutzer gegen konzerneigene Richtlinien verstoße. Die Bösen seien somit die App-Entwickler.
Da fragt sich der Unwissende nach dem Motiv der Entwickler: Warum sollten diese ihre App dazu bringen, ihre Daten an Facebook zu senden? Was haben sie davon? Ist es so viel einfacher, mit den von Facebook zur Verfügung gestellten Programmen Apps zu entwickeln, dass der Entwickler gerne den Datenabfluss hinnimmt oder wird er irgendwie anders von Facebook belohnt? Auf jeden Fall erscheint es mir fraglich, dass Facebook hier den Moralapostel spielt und die Schuld gänzlich von sich schiebt.