Nach aktuellem Bericht der WirtschaftsWoche will der US-amerikanische Cloud-Dienstleister Dropbox künftig auf die Speicherung der Kundendaten in den USA verzichten und diese nunmehr tatsächlich innerhalb Deutschlands speichern. Hat Dropbox bisweilen sämtliche Nutzerdaten auf US-Servern gespeichert, soll sich dies zumindest für deutsche Nutzer ändern. Schon ab dem dritten Quartal dieses Jahres soll es losgehen, so heißt es in der Berichterstattung des Wirtschaftsmagazins.
Hat Dropbox endlich den von verschiedenen Seiten geäußerten datenschutzrechtlichen Bedenken bzw. Vorbehalten nachgegeben (wir berichteten)?
Was ändert sich für wen?
Wenn man sich anschaut, was sich im Einzelnen für wen ändert, bleibt jedoch ein leicht bitterer Nachgeschmack bestehen. Denn nicht jeder Nutzer wird alsbald von dem geplanten Vorgehen des Dienstleisters profitieren können. Anfänglich werden wohl vielmehr ausschließlich die Daten deutscher Firmenkunden auf deutschen Servern abgespeichert. Dabei wird Dropbox sich wiederum der Cloud-Infrastruktur fremder Rechenzentren bedienen, wie auch schon auf US-amerikanischer Seite.
Versprechen von dieser Neuerung könnte sich der Cloud-Dienstleister den Zuwachs von Unternehmen auf Nutzerseite. Momentan meidet die Vielzahl der Unternehmen die Nutzung des Dienstes, gerade wegen der praktizierten Datenspeicherung in den USA. Betrachtet man gegenwärtig die angegebenen Zahlen, nutzen aber lediglich um die 4000 Unternehmen das Spektrum von Dropbox – verglichen mit der Zahl an privaten Nutzern in Höhe von ca. 30 Millionen allein im deutschsprachigen Raum insgesamt also deutlich die Minderheit und somit fast gar nicht der Rede wert.
Damit liegt das Hauptaugenmerk von Dropbox gegenwärtig klar auf Seiten der Privatkunden, die insbesondere Bilder hochladen und mit „Freunden teilen“. Und täglich werden es mehr.
Ob die Speicherung auf deutschen Servern zukunftsgerichtet auch auf Privatkunden ausgeweitet werden soll, ist unklar. Möglich ist es natürlich.
Fazit
Dropbox macht mit diesem Vorhaben einen deutlichen Schritt in Richtung datenschutzkonforme Datenspeicherung. Die Zahl der alternativen Cloud-Angebote in Europa und Deutschland wird also weiter ansteigen (vgl. hier).
Bleibt zu hoffen, dass es sich dabei nicht ausschließlich um einen Akquirierungsprozess neuer Unternehmen und der damit einhergehenden Absatzsteigerung handelt, sondern auf lange Sicht komplett in eine Speicherung der Daten innerhalb Deutschlands umgestellt wird. Wer diesen langwidrigen Prozess umgehen will und viel lieber zeitnah gänzlich auf „Nummer sicher gehen möchte“ beim Thema Datenspeicherung, hat dann ja neben einer Verschlüsselung der Daten noch die Möglichkeit, Fotos oder andere personenbezogene Daten in seiner „eigenen Cloud“ zu speichern (zur Ermöglichung eines solches Cloud-Dienstes vergleiche etwa die Software auf www.owncloud.org).
29. Oktober 2017 @ 18:50
Datenschutz = Gangsterschutz
Solange Deutschlands geistige Elite, sofern von einer solchen überhaupt noch gesprochen werden kann, weiterhin nur Stellungs-Krieg betreibt, also sinnbildlich gesprochen Schützengräben aushebt und Bunkeranlagen baut, werden wir nicht die geringste Chance gegen US-imperialen Digital-Wahnsinn haben und demnächst im Krieg der Bits und Bytes unsere bedingungslose Kapitulation zu unterschreiben haben.
Nichts, aber auch nichts haben wir zu bieten: kein Betriebssystem, keine Anwendungs-Software, alles, aber auch alles ist in Hand der Amerikaner.
Faszinierend wie sie das hinbekommen und ihre Träume der uneingeschränkten Informations-Vernetzung verwirklichen – und leider völlig kritiklos mit Geschäftsinteressen, mit Werbung und vielerlei anderem Müll verbinden.
Ob es eine Bauteilnummer ist oder ein philosophischer Begriff bzw. ein literarisches Zitat – Google findet es und stellt uns die Information in den Kontext, in dem wir sie haben wollen.
So genial wie diese Technik und jene, die sie vorantreiben, auf der einen Seite sind, so einfältig und naiv sind sie es auf der anderen Seite, geht es darum, die totale Entfremdung von unserer Natur und von unserem Leben, die damit zwangsläufig einhergeht, zu erkennen, zu verstehen und zu verhindern.
Auch wenn den „Machern“ von Google, Microsoft, Apple und Amazon nicht im Geringsten unterstellt werden muss, so wollen wirklich die Weltherrschaft, so schaffen sie doch die Möglichkeiten, dass andere, z.B. die Kommunisten in China, diese bald mit der in den USA entwickelten digitalen Informations-Technologie haben werden.
Nicht Schutz, nicht Staat, nicht Ordnung, all das beherrschen Diktatoren und repressiv-böse Menschen weitaus besser als wir, muss deshalb unsere Waffen-Arsenal für die Freiheit beinhalten, sondern Chaos und die permanente Destruktion von Ordnung.
Nur so sind wir der Herausforderung gewachsen, welche eine Technologie an uns stellt, die in der Lage ist, in Sekundenbruchteilen die uns umgebende Welt zu partikularisieren und neu zusammenzuleimen und in eine Ordnung zu bringen, die uns alsbald zum Fluch werden kann.
Also keine Datenschutz, sondern permanent dezentral-chaotische Muster generieren, die nicht in eine übergreifende Ordnung gebracht werden können.
Ein bisschen mehr Datenschutz in Deutschland, einem Land, dass weder wirtschaftlich noch technologisch-intellektuell eine Rolle in der digital-vernetzten Welt spielt, das ist einfach nur lächerlich.
Was nützen mir Daten-Provider und Cloud-Betreiber in Deutschland, die deutschem Recht unterstehen, wenn deren Funktionalität weit hinter jener zurücksteht, die mir amerikanische Konzerne bieten, dazu noch viel teurer zu bezahlen sind?
Da entsteht doch nur wieder eine teure Parallelwelt, die als Alibi für den totalen Beamten-Staat Deutschland herhalten muss und nur von wenigen Privilegierten genutzt werden kann.
Gesetze, die nur alles schlimmer machen, brauchen wir nicht. Mit ist nicht damit geholfen, wenn ich jetzt nicht nur ein oder zwei Häkchen überall setzen muss, dass ich einverstanden bin, dass meine Daten so oder so genutzt werden, sondern 3, 4 oder 5 – denn nutzen muss ich die Produkte, z.B. Google, ja sowieso, weil es nicht annähernd eine Alternative zu ihnen gibt.
Was ich aber mit einem Datenschutz bekomme, der immer aufgeblähter und substanziell wertloser wird, ist das ich nun alle Rechte verliere, jemals daran etwas ändern zu können, willige ich doch nun explizit in alles ein.
Deshalb ist jedes Gesetz eines zu viel und es braucht in unserer heutigen Welt, wo wir erstmals in der Menschheitsgeschichte in der Lage dazu sind, überall Transparenz herstellen zu können, den Willen aller, die Transparenz auch herzustellen. Nur so können wir die Bildung gefährlicher Macht-Konglomerate, welche uns immer wieder schlimmste Menschheits-Katastrophen beschert haben, von Anfang an verhindern.
Also keine Gesetze, sondern wenige Grundprinzipien, die wir alle beherzigen müssen:
Ich nenne kurz die wichtigsten:
Keine Macht (über andere Menschen) für niemand.
Was du getan hat für eine deiner geringsten Schwestern und Brüder, das hast du für dich und deine Freiheit getan.
Alles was die anderen sind, ist auch in dir.
Habe den Mut authentisch zu leben und dich nicht einer Ordnung anheimzustellen, die du als falsch und ungerecht erkannt hast, sondern beseitige sie – so bequem und vorteilhaft sie für dich auch sein mag.
12. Februar 2017 @ 20:45
Unternehmenskunden können wählen, ob Sie Ihre Daten im US- oder EU-DataCenter speichern möchten…
Viele Europäische Dropbox-Kunden sind schon im EU-DataCenter.
6. Januar 2017 @ 15:09
Irgendwas neues zu diesem Thema?
Würde es endlich durchgeführt, oder war das nur ein Taktik zur Absatzsteigerung?
9. Januar 2017 @ 12:15
Nach unserem Kenntnisstand gibt es diesbezüglich noch keine Neuigkeiten. Man sollte doch lieber auf Alternativlösungen umsteigen (Stichwort „owncloud“).