Wo macht Ihnen die DSGVO am meisten Arbeit bzw. in welchem Bereich sind Sie häufig unsicher? Egal, ob Sie diese Frage auf der nächsten Familienfeier oder aber in der Kaffeepause der nächsten großen Konferenz, auf der Sie dienstlich sind, stellen, die Antworten werden mit Sicherheit das Thema Fotos enthalten.

Der Umgang mit Bildnissen, insbesondere von Kindern und Heranwachsenden bis zur Vollendung des 16. Lebensjahres stellt nach wie vor eine große Herausforderung dar, egal ob die DSGVO oder im kirchlichen Bereich das KDG bzw. das DSG-EKD zur Anwendung kommen.

Insbesondere die Beschlüsse der Diözesandatenschutzbeauftragten im Bereich der Katholischen Kirche (ein Abriss findet sich hier), aber auch Ausführungen im evangelischen und weltlichen Bereich trieben in den letzten Jahren erstaunliche Blüten: Websites von Kindergärten und Schulen, auf denen kein einziges Kind abgebildet war oder Jahrgangsbücher, auf denen mit Eding alle Gesichter geschwärzt wurden.

Der Umgang mit Fotos

Glücklicherweise hat sich dieses datenschutzrechtliche Thema etwas beruhigt. Die Rechtslage ist klarer und den Verantwortlichen stehen praktikable Handlungshilfen zur Seite.

Gleichwohl gibt es immer wieder Situationen, in denen sich bei spontanen Schnappschüssen mit dem Handy, Gruppenbildern oder der Ablichtung von unbekannten Personen vor einer Veröffentlichung (datenschutz-)rechtliche Fragen ergeben, beispielsweise:

  • Bei einer Person fehlt die erforderliche Einwilligung.
  • Die Einwilligung wird widerrufen, aber auf das Bild soll nicht verzichtet werden.

Eine Lösung wäre die Verpixelung der entsprechenden Personen. Dagegen spricht häufig der damit verbundene Aufwand oder die Optik.

Mögliche Lösung

Jedenfalls für die Erstellung von Fotos mit dem Handy kann die App „Privacy Blur“ Lösungen bieten. Diese ist für iOS- und Android-Geräte verfügbar, Open Source und kostenlos. Entwickelt wurde diese App von der MATHEMA GmbH aus Nürnberg. Die Bedienung ist intuitiv und bietet verschiedene Möglichkeiten der Verpixelung. Die Bearbeitung eines Fotos erfolgt auf dem mobilen Endgerät. Eine Internetverbindung ist nicht erforderlich, so dass eine reine offline-Bearbeitung stattfindet.

Wurde ein Foto mit dem Handy erstellt und soll dieses teilweise verpixelt werden, muss lediglich die App gestartet und der Zugriff auf die Foto-Bibliothek gewährt werden. Dabei ist es auch möglich, den Zugriff auf einzelne Bilddateien zu beschränken.

 

Screenshot einer App mit der man Fotos verpixeln kann.

 

Einfach das Bild auswählen

Gruppe junger Erwachsener an einem Besprechungstisch, die in die Kamera schauen.

 

und die Entscheidung treffen,

Bilde junger Menschen in einer Verpixelungsapp.

 

ob alle Gesichter automatisch (das kann über das rote Smiley-Icon erfolgen und ist gerade bei Gruppenfotos sehr praktisch) oder individuell einzelne Gesichter verpixelt werden sollen.

Bild junger Erwachsener an einem Besprechungstisch, Gesichter sind leicht verpixelt.

Bild junger Erwachsener an einem Besprechungstisch, Gesichter sind unterschiedlich stark verpixelt.

Es ist zudem möglich, den Grad der Verpixelung festzulegen (siehe unteres Bild – vorn links leichte Verpixelung und in der Mitte mit großer Verpixelung).

Bei der Nutzung der App bleibt das Originalfoto erhalten. Die Bearbeitung wird als Kopie gespeichert.